Deutsche Bank: WhatsApp im Fokus der Aufsicht

Deutsche Bank: WhatsApp im Fokus der Aufsicht
Foto: MaxBaumann/iStockphoto
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Fabian Strebin 17.05.2022 Fabian Strebin

Diese Woche soll bei der Hauptversammlung der Deutschen Bank der Nachfolger von Aufsichtsratschef Paul Achleitner gewählt werden. In diesem Jahr soll zudem die Sanierung ihr Ende finden. Größere Rechtsstreitigkeiten blieben dem Institut zuletzt erspart. Nun geht die Aufsicht aber neuen Hinweisen zu möglichen Regelverstößen nach.

Die deutsche Finanzaufsicht Bafin interessiert sich scheinbar dafür, wie Mitarbeiter der Deutschen Bank miteinander kommunizieren. Es geht darum, ob private E-Mail-Konten oder Messenger wie WhatsApp beruflich genutzt werden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Ähnliche Untersuchungen gibt es in den USA und weiteren Ländern.

Auch Führungskräfte betroffen?

Die Finanzaufsicht geht dem Bericht zufolge Hinweisen nach, wonach Vorstandsmitglieder und weitere Führungskräfte Kurznachrichtendienste und private E-Mail-Konten für geschäftliche Zwecke nutzen sollen. Die Deutsche Bank soll demnach erklären, wie ihre Mitarbeiter diese Kanäle nutzen. Am Ende geht es darum, ob alle entsprechenden Regeln eingehalten werden.

Sewing mit dabei

Zu den WhatsApp-Nutzern soll auch CEO Christian Sewing gehören. So hat er sich der Nachrichtenagentur zufolge etwa mit dem deutschen Geschäftsmann Daniel Wruck über den Messenger-Dienst ausgetauscht. Deutsche Ermittler untersuchten nun dessen Rolle bei Geschäften mit der Deutschen Bank und ihrer Fondssparte DWS. Darüber berichtete die Financial Times unlängst.

Die Deutsche Bank äußere sich nicht zu der Angelegenheit, erklärte ein Sprecher auf Anfrage von Bloomberg. Die Bafin lehnte eine Stellungnahme ab. Die Deutsche Bank geht laut der Nachrichtenagentur seit Anfang des Jahres auch selbst gegen die Kommunikation über private Nachrichtenkanäle vor. Sie habe eine interne Untersuchung eingeleitet und die Mitarbeiter kürzlich daran erinnert, dass sie geschäftsbezogene WhatsApp-Meldungen nicht löschen sollten.

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Deutsche Bank (WKN: 514000)

Die Angelegenheit könnte für die Deutsche Bank noch gefährlich werden, sollte sich am Ende herausstellen, dass es sich um Regelverstöße handelte. Am Donnerstag diese Woche findet nun zuerst die Hauptversammlung statt. Neue Impulse sind hiervon aber nicht zu erwarten. Dass Alexander Wynaendts Nachfolger von Achleitner wird, gilt als relativ sicher.

Der Chart lädt weiterhin nicht zum Kauf der Aktie ein. Investierte bleiben aber an Bord.

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