+++ Auf diese Aktien setzt die Redaktion für 2025 +++

Deutsche Bank und Commerzbank: Die Spekulationen reißen nicht ab…

Deutsche Bank und Commerzbank: Die Spekulationen reißen nicht ab…
Foto: Börsenmedien AG
Deutsche Bank -%
DER AKTIONÄR 14.01.2019 DER AKTIONÄR

Die Spekulation über eine mögliche Fusion von Commerzbank und Deutscher Bank sind nicht neu, wurden durch neue Medienberichte am Wochenende aber erneut angeheizt. Gleichzeitig regt sich allerdings Gegenwind und auch bei den Aktionären ziehen die Gerüchte über einen Zusammenschluss nicht mehr so recht.

Bereits am Freitag sorgte ein Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) für Schlagzeilen, der den regen Austausch von Vertretern des Bundesfinanzministeriums und der Deutschen Bank bestätigt. Wie aus der Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Danyal Bayaz hervorgeht, habe es im vergangenen Jahr 23 Treffen des Ministeriums mit hochrangigen Vertretern des Instituts wie Konzernchef Christian Sewing gegeben.

Gegenstand der Gespräche mit Finanzminister Olaf Scholz und Staatssekretär Jörg Kukies waren demnach „regelmäßig auch strategische Optionen der jeweiligen Institute und Bewertungen durch die Leitung des Bundesministeriums der Finanzen“. Dem Bericht zufolge steht „die Bundesregierung wirtschaftlich sinnvollen Optionen offen gegenüber“. 

Auch Sewing und Zielke in regem Austausch

Wenig später berichtete das Handelsblatt, dass Sewing auch im engen Kontakt mit Commerzbank-Chef Martin Zielke steht. Insidern zufolge hätten sich die beiden Top-Manager in den vergangenen Monaten regelmäßig getroffen. Eine Fusion sei dabei zwar nicht Teil der offiziellen Agenda gewesen, aber dennoch regelmäßig angesprochen worden, heißt es in dem Bericht. Konkrete Verhandlungen gebe es jedoch nicht – weder Vorstände noch Aufsichtsräte seien damit betraut worden.Ein solcher Schritt sei kurzfristig kein Thema, zudem sei eine Fusion für die beiden Institute nicht die einzige Option.

Gewerkschaften üben Kritik

Das ist womöglich auch besser so, denn der Widerstand gegen einen Zusammenschluss der beiden größten deutschen Finanzinstitute wächst. Ebenfalls am Wochenende haben sich Vertreter der Gewerkschaften Verdi und DBV mit kritischen Worten zu den Gerüchten geäußert. Verdi-Vertreter Jan Duscheck fürchtet im Zuge einer möglichen Fusion erneute Stellenstreichungen, während der DVB-Vorsitzende Stephan Szukalski vor einer Verschlimmerung der Lage warnt.

„Beide Häuser haben ihre eigenen, sehr unterschiedlich gelagerten Probleme. Diese löst man nicht mit einer Fusion, sondern potenziert sie. Ein solches Gebilde wäre auf viele Jahre nur noch mit sich selbst beschäftigt, mit ungewissem Ausgang“, sagte er dem Handelsblatt. Für Mitarbeiter, Kunden, Aktionäre und die Steuerzahler sei ein Zusammenschluss die schlechteste Lösung.

Aktuell kein Kauf

Auch DER AKTIONÄR zweifelt daran, dass sich die Lage der beiden Banken durch eine Fusion verbessern würde – geschweige denn, dass dadurch der erhoffte „nationale Champion“ entsteht. Auch den angeschlagenen Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank können immer neue Meldungen für und gegen eine Fusion keine Impulse liefern. Entsprechend bleiben die Papiere weiterhin auf der Beobachtungsliste.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Deutsche Bank - €
Commerzbank - €
COMMERZBK SPONS.ADR - €

Aktuelle Ausgabe

Gesucht wird die neue Nvidia, Palantir oder Coinbase – das sind die großen AKTIONÄR-Favoriten für 2025

20.12.2024 Nr. 52/24 + 01/25 7,80 €
Paypal Sofortkauf Im Shop kaufen Sie erhalten einen Download-Link per E-Mail. Außerdem können Sie gekaufte E-Paper in Ihrem Konto herunterladen.

Buchtipp: Kapitalismus und Marktwirtschaft

In diesem bahnbrechenden Buch bietet Jonathan McMillan eine neue Perspektive auf unser Wirtschaftssystem. Er zeigt, dass Kapitalismus und Marktwirtschaft nicht das Gleiche sind, und deckt dabei einen grundlegenden Fehler in unserer Finanzarchitektur auf. Das hat handfeste Konsequenzen – gerade für Europa.

McMillan stellt die Probleme der Eurozone in einen größeren historischen Zusammenhang und entwickelt einen radikalen, aber durchdachten Reformvorschlag. Dabei wird klar: Wer eine freie und demokratische Gesellschaft im 21. Jahrhundert bewahren will, kommt an einer neuen Wirtschaftsordnung nicht vorbei.

Kapitalismus und Marktwirtschaft

Autoren: McMillan, Jonathan
Seitenanzahl: 208
Erscheinungstermin: 18.04.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-943-2

Jetzt sichern Jetzt sichern