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Deutsche Bank: Ruhe nach dem Sturm - aber Vorsicht!

Deutsche Bank: Ruhe nach dem Sturm - aber Vorsicht!
Foto: Börsenmedien AG
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Andreas Deutsch 22.01.2016 Andreas Deutsch

Die Deutsche Bank steckt tief in der Krise. Trotzdem greifen die Anleger einen Tag nach den Horrorzahlen bei der Aktie zu. Steigt etwa die Hoffnung, dass nun alles wieder gut wird bei Deutschlands Marktführer? Zweifel sind angebracht.


Der DAX erholt sich am Freitag – und nimmt die Deutsche-Bank-Aktie mit nach oben. Im frühen Handel gewinnt der Titel 1,8 Prozent auf 17,45 Euro, nachdem das Papier am Donnerstag mit einem Verlust von 3,4 Prozent aus dem Handel gegangen war.

Doch langsam: Die Kurserholung bei der Deutschen-Bank-Aktie ist nur der insgesamt steigenden Stimmung der Anleger geschuldet. Beim deutschen Marktführer brennt es nach wie vor lichterloh, die Börsen-Zeitung spricht unverblümt von einem „Sanierungsfall“. Kein Zweifel: Es wird noch lange dauern, bis die Deutsche Bank ein Wörtchen mitreden kann bei den großen Konkurrenten aus den USA. 7.000 Rechtsstreitigkeiten, die die Deutsche am Hals hat, erfordern weiterhin hohe Milliardenrückstellungen – und diese belasten nun mal den Aktienkurs.

Allerdings gibt es einige Analysten, die den Kursverfall für übertrieben halten. Die britische Investmentbank Barclays hält an ihrem "Overweight"-Rating mit Kursziel von 28 Euro fest. Die harte Kernkapitalquote von elf Prozent sei in Ordnung, schrieb Analyst Jeremy Sigee in einer Studie vom Donnerstag. Auch die einmaligen Belastungen schienen wie erwartet ausgefallen zu sein, die bereinigten Erträge dagegen schwächer. Neue Zielvorgaben habe es nicht gegeben.

Anders sieht es Michael Seufert von der NordLB. Er hat das Kursziel für die Deutsche Bank von von 22 auf 14 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Verkaufen" belassen. Hohe Sonderbelastungen und enttäuschende Erträge hätten für ein schwaches viertes Quartal sowie einen Rekordverlust im Jahr 2015 gesorgt, so der Experte. Trotz des erheblichen Kursrückgangs sehe er die Aktie noch nicht als Kandidaten für eine Trendwende und fürchte, sie könnte ihr Tief aus dem Januar 2009 noch einmal testen.

Lage bleibt unsicher

Bei der Deutschen Bank gibt es derzeit viel zu viele Baustellen und Unwägbarkeiten, um zu sagen: Jetzt ist wirklich alles Negative im Kurs eingepreist. Derzeit eignet sich die Aktie höchstens für mutige Trader, die auf eine Gegenbewegung spekulieren wollen. Alle anderen Börsianer meiden den Titel.

(Mit Material von dpa-AFX)

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