Vertrauen ist wichtig, gerade in der Finanzbranche. Doch die Deutsche Bank hatte in den vergangenen Jahren einiges Porzellan zerschlagen. Rechtsrisiken und eine schwache Performance führten zu Abstufungen durch die Ratingagenturen. Im Gegensatz zur Konkurrenz stand die Bank häufig schlechter da. Nun ändert der Branchenriese Fitch seine Einschätzung.
Jede Anhebung des Ratings ist eine gute Nachricht für die Bank. Denn zum einen beeinflusst das Rating die Wahrnehmung eines Finanzinstitutes am Kapitalmarkt, zum anderen hat es Auswirkungen auf die Refinanzierungskosten. Außerdem dürfen manche Geschäftspartner mit einer Bank nur dann Geschäfte machen, wenn diese eine gewisse Mindestnote im Rating hat. Fitch beließ das Langfrist-Rating des Geldhauses zwar bei „BBB“, doch der Ausblick stieg von „negativ“ auf „positiv“.
Kosten unter Kontrolle
Der Hauptgrund für den besseren Ausblick von Fitch seien die Fortschritte beim Restrukturierungsprozess, so das Handelsblatt. „Dazu zählt, dass sie bei den Kosten den Kurs gehalten hat, um ihre kurz- und langfristigen Ziele zu erreichen, dass sie Bereiche abseits des Kerngeschäfts zurückgefahren hat, ohne dass die Erträge in der Kernbank darunter gelitten hätten, und dass sie dabei ihre Kapitalausstattung stets auf ausreichendem Niveau oberhalb der eigenen Ziele gehalten hat“, so die Ratingagentur.
Das wäre super
Überraschend: Die Erträge aus dem Investmentbanking stuft die Ratingagentur zumindest teilweise als nachhaltig ein. Fitch führt den Anstieg unter anderem auf institutsspezifische Faktoren wie geringere Refinanzierungskosten und auf die klaren strategischen Ansagen der Bank zurück, welche Geschäfte sie im Investmentbanking fortführt.
Das veränderte Urteil von Fitch ist ein Etappensieg für die Deutsche. Die Ratingagentur schreibt, dass die Bank in den nächsten 18 Monaten heraufgestuft werden könnte, sofern es weitere Fortschritte beim Konzernumbau gebe.
Die Aktie hat nach der Meldung gestern zugelegt, unklar bleiben aber die Auswirkungen eines möglichen Skandals im Investmentbanking. DER AKTIONÄR berichtete. Eine klare Richtung sollte es zumindest mit den Quartalszahlen am 4. Februar nächste Woche geben.