Die Griechenlandkrise hat die Börsen weiterhin fest im Würgegriff. Vor allem Bank-Aktien stehen auf den Verkaufslisten der Anleger weit oben. Da kann auch ein positiver Analystenkommentar nicht helfen.
Angesichts der Szenarien einer drohenden Staatspleite ist bei einigen Partnern ein Austritt Griechenlands aus dem Eurogebiet kein Tabu mehr. Mehrere Euro-Finanzminister nennen den "Grexit" als einen Weg: "Das ist eine realistische Möglichkeit", meint der maltesische Ressortchef Edward Scicluna. Das G-Wort wird in den Mund genommen - noch vor kurzem war in der Runde etwas verschämt von sogenannten Plan B die Rede gewesen.
Die Griechenland-Krise hat inzwischen eine solche Dimension erreicht, dass sie eigentlich nur noch von den Staats- und Regierungschefs der 19 Euroländer gelöst werden kann. Kommissionschef Juncker will beim Sondergipfel am Abend dafür sorgen, dass der Gesprächsfaden mit Griechenland nicht abreißt.
Experten sehen Potenzial
In der ganzen Griechenland-Problematik gehen positive Meldungen wie ein optimistischer Analystenkommentar zur Deutschen Bank unter. Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für die Aktie des deutschen Marktführers bei „Übergewichten“ belassen. Derzeit stufen Zwölf Analysten die Deutsche Bank mit „Kaufen“ ein, 18 sagen „Halten“, 13 „Verkaufen“. Die Experten sehen im Schnitt ein Kurspotenzial von 14,2 Prozent.
Fairer Wert: 40 Euro
Der mögliche Grexit schwebt wie ein Damoklesschwert über dem Aktienkurs der Deutschen Bank. Ohne das Griechendrama würde die Aktie gewiss merklich höher stehen, hat die Bank mit John Cryan doch einen der besten Leute als Chef bekommen, den die Branche zu bieten hat. DER AKTIONÄR sieht den fairen Wert der Deutschen-Bank-Aktie bei 40 Euro, der Stopp sollte bei 24,50 Euro gesetzt werden.
(Mit Material von dpa-AFX)