Die Deutsche Bank hat es getan und jetzt tut es auch die britische HSBC: Zehntausende Mitarbeiter werden entlassen und das Unternehmen umstrukturiert. Während die Deutsche Bank seit Jahreswechsel einen Lauf hatte, litt die HSBC unter dem Ausbruch des Coronavirus in China und nun der Sanierung..
Europas größte Bank muss sich umfassend ändern: Interimschef Noel Quinn kündigte in einem Strategie-Update an, bis 2022 4,5 Milliarden Dollar sparen zu wollen. Dazu sollen unter anderem bis zu 35.000 Jobs wegfallen. Im vergangenen Herbst war noch von 10.000 die Rede. Das Gros der Kürzungen fällt in der Investment-Sparte an. Besonders betroffen sind die beiden Regionen mit der bisher schlechtesten Performance: Das eingesetzte Kapital in Europa soll um 35 Prozent, das in den USA um 45 Prozent sinken. London soll die Zentrale des globalen Investmentbankings bleiben, aber das Handelsgeschäft soll verkleinert werden.
In Asien will die Bank dagegen ihr Geschäft ausbauen. Die HSBC macht bereits die Hälfte ihres Umsatzes und den Großteil ihres Gewinns in Asien. Wie seine Vorgänger will Quinn mehr Kapital und Personal in die Wachstumsmärkte verlagern, obwohl sich auch hier der Ausblick dramatisch verschlechtert hat. Das Coronavirus könne zu Kreditausfällen und geringerem Umsatzwachstum in China und Hongkong führen, sagte Quinn.
Die Kosten für die Restrukturierung schätzt Quinn auf insgesamt 7,3 Milliarden Dollar. Die Abschreibung belastet das Ergebnis für 2019. Der Gewinn vor Steuern brach um 33 Prozent auf 13,4 Milliarden Dollar ein. Der Umsatz legte hingegen auf 56,1 Milliarden Dollar zu. Der Vorsteuergewinn im vierten Quartal übertraf die Erwartungen der Analysten.
Bei der HSBC sollten Anleger nicht in das fallende Messer greifen. Die Deutsche Bank konsolidert dagegen heute auf hohem Niveau, was gesund ist. Mutige können eine Position ins Depot legen. Bei 8,70 Euro sollte ein Stopp gesetzt werden.