Die Deutsche Bank hält heute in Frankfurt ihre Hauptversammlung ab. Mit Spannung erwarten die Marktteilnehmer Details zur zukünftigen Strategie der Doppelspitze Jain/Fitschen. Der nun bekannt gewordene Deal mit Katar und die damit verbundene Kapitalerhöhung im Volumen von acht Milliarden Euro, beseitigen zumindest eine Baustelle des Marktführers. Es verbleiben allerdings noch weitere Probleme.
So sind die letzten Quartalsergebnisse des DAX-Konzerns meist enttäuschend ausgefallen. Hauptgrund hierfür waren geringere Erträge im traditionell starken Investmentbanking, vor allem im Geschäft mit Anleihen. Hier muss die Deutsche Bank über kurz oder lang entweder nachhaltig die Wende schaffen oder versuchen, in anderen Geschäftsbereichen höhere Erträge zu generieren. Dies gelang in den vergangenen Jahren allerdings weder in der Privatkundensparte noch in der Vermögensverwaltung. Darüber hinaus haben hohe Prozesskosten dem Branchenprimus bereits mehrfach die Ergebnisse verhagelt. Die Anteilseigner würden von der Doppelspitze des Unternehmens sicherlich gerne wissen, ob diese Belastungen in den kommenden Quartalen endlich niedriger ausfallen werden.
Abwarten und auf die Lauer legen
Nachdem die Aktie der Deutschen Bank unter den Stoppkurs des AKTIONÄR gerutscht ist, sollten Anleger zunächst abwarten. Durch die anstehende Kapitalerhöhung dürfte der Aktienkrus in den kommenden Wochen unter Druck bleiben. Fällt dabei die charttechnisch wichtige 30-Euro-Marke, könnte es rasch bergab gehen. Im Zuge einer Bodenbildung haben Anleger dann anschließend womöglich die Chance, noch günstiger bei Deutschlands Branchenprimus einzusteigen.