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Deutsche Bank hat sich verzockt

Deutsche Bank hat sich verzockt
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DER AKTIONÄR 22.11.2018 DER AKTIONÄR

Die Deutsche Bank kommt nicht aus den Schlagzeilen. Nach den jüngsten Meldungen einer Verwicklung in den Geldwäsche-Skandal um die Danske Bank, ist nun bekannt geworden, dass sich Händler der Bank in New York mit riskanten Geschäften verzockt haben. Statt wie geplant mit einer Milliarden-Position das Verlustrisiko für Aktiengeschäfte der Bank zu verringern, ging die Wette schief und bescherte dem Geldhaus nun neue Millionenverluste.

Das Vorgehen der Trader ist für eine Investmentbank eigentlich nicht ungewöhnlich, gerade in unsicheren Börsenzeiten. Mit Absicherungsgeschäften wird versucht, die Aktienengagements vor Verlusten zu schützen. Werden die Risiko-Deals größer als erfordert aufgeblasen, könnten sie im Falle sinkender Aktienkurse diese Verluste mehr als ausgleichen.

Risikomindernde Algorithmen führten zu 60 Millionen Verlust

Das haben auch Händler in New York für die Deutsche Bank gemacht. Seit 2016 wurden Positionen in Höhe von rund zwei Milliarden Dollar in einem als zentrales Risikobuch bezeichneten Portfolio (CRB) gebündelt, um möglicherweise mehr Geld zu verdienen, sagte eine mit der Sache vertraute Personen gegenüber Bloomberg. Doch die Wetten mit Derivaten seien schief gegangen und führten in diesem Jahr zu einem Verlust von 60 Millionen Dollar. Die Deutsche Bank hat dieses Buch-Volumen mittlerweile auf mehrere hundert Millionen Dollar reduziert.

Zentrale Risikobücher sind zu einem Trend geworden. Anstatt Dutzende von Mitarbeiter über zahlreiche Schreibtische hinweg zu beschäftigen, um mögliche Verluste zu begrenzen, werden Trades in einem einzigen CRB überführt, wo sie von einem kleinen Team verwaltet werden, oft mit Hilfe komplexer Algorithmen. Und diese Formeln haben nun offenbar nicht mehr richtig funktioniert.

Aktiengeschäft in den USA leidet

Die Verluste im zweistelligen Millionenbereich sind zwar für eine der führenden europäischen Investmentbanken überschaubar. Doch sie zeigen, dass es die Deutsche Bank immer noch nicht geschafft hat, ihr Aktiengeschäft vor allem in den USA zu stabilisieren. Seit 2015 sind Umsatzrückgänge zu verzeichnen – 13 Quartale in Folge.

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Die Abteilung hat allein in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres einen Rückgang um 15 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro zu verkraften. Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing versucht mittlerweile diese Geschäfte zu verkleinern.

Die Aktie der Deutschen Bank rutscht im frühen Handel am Donnerstag wieder auf 8,24 Euro ab. Neue Tiefstände – unterhalb des am Dienstag markierten Preises von 8,06 Euro – sind in den kommenden Tagen nicht ausgeschlossen. Anleger lassen weiterhin die Finger von diesem DAX-Wert.

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