Die Deutsche Bank darf auf Hilfe aus dem Ausland hoffen. Saudi-Arabien hat jüngst seine Wachstumsstrategie geändert und plant über seinen Staatsfonds größere Zukäufe in Europa. Die Deutsche Bank könnte dabei ein mögliches Ziel der Saudis sein. Derzeit läuft der Aufbau eines eigenen Staatsfonds, der mit einem Volumen von bis zu drei Billionen Dollar der größte weltweit werden soll. Bei dem Fahrdienst Uber hat man sich schon mit 2,5 Milliarden Dollar beteiligt.
Mögliches Ziel Deutsche Bank
Ahmad al Khateeb sitzt im Vorstand des Staatsfonds und ist Berater der Regierung. Gegenüber dem Handelsblatt betont er das hohe Ansehen, dass die Deutsche Bank in seinem Land genießt: „Die Deutsche Bank ist seit längerem sehr erfolgreich in Saudi-Arabien, sie berät uns, und wir schätzen ihre Stärke und Expertise in vielen Ländern. Wir sind sehr optimistisch für die weitere Zusammenarbeit“.
Saudi-Arabien könnte Katar als weiterer Auslandsinvestor bei der Deutschen Bank folgen. Auch die deutsche Industrie hat angedeutet, dass man CEO-Cryan bei einer möglichen Kapitalerhöhung unter die Arme greifen wolle. Im Raum steht zudem noch der Verkauf der Asset-Sparte, die derzeit mit acht Milliarden Euro bewertet wird. Seit mehreren Tagen wird auch ein Teilverkauf des US-Geschäftes der Bank ins Spiel gebracht.
Alles offen
Zahlreiche Optionen liegen mittlerweile auf dem Tisch. Cryan muss sich jetzt entscheiden, welche Alternative er wählt, denn der Konzern braucht dringend Geld. Die Einigung im US-Hypothekenstreit könnte die Rücklagen der Deutschen Bank übersteigen. Zudem muss sie dringend ihr Kapitalpolster erhöhen. Am Donnerstag nächste Woche veröffentlicht das Geldhaus die Zahlen zum abgelaufenen Quartal. Dann wissen Anleger, wie schlimm es wirklich um die Deutsche Bank steht. Der Konzern kann eigentlich nur positiv überraschen. Die Aktie eignet sich derzeit nur für Trader.