Rund 70 Prozent hat die Aktie der Deutschen Bank in den vergangenen fünf Jahren an Wert verloren und erst Anfang Juni bei 5,80 Euro ihren bisherigen Tiefststand erreicht. Dass es von dort aus nun endlich wieder aufwärts geht, bezweifeln aber nicht nur die Analysten – auch immer mehr Shortseller bringen sich in Position.
Nach Daten des Bundesanzeigers sind aktuell fast fünf Prozent aller Deutsche-Bank-Aktien leerverkauft. Fünf Hedgefonds setzen demnach auf weiter fallende Kurse bei der Deutschen Bank: AQR Capital Management (2,28 Prozent), Capital Fund Management (0,57 Prozent), Marshall Wace (0,91 Prozent), Caxton Associates (0,59 Prozent) und WorldQuant (0,59 Prozent).
Beachtlich: Einige der Leerverkäufer haben ihre Position erst in den vergangenen Wochen ausgebaut – sie rechnen also nicht damit, dass der kürzlich präsentierte Konzernumbau kurzfristig positive Auswirkungen auf den Aktienkurs haben wird.
Shortquote in Wahrheit noch viel höher?
Da im Bundesanzeiger allerdings erst Netto-Leerverkaufspositionen ab einer Größe von 0,5 Prozent des ausgegebenen Aktienkapitals offengelegt werden müssen, dürfte die Dunkelziffer noch deutlich höher liegen. Nach Daten des Finanzdatenanbieters IHS Markit ist die Leerverkaufsquote bei der Deutschen Bank zuletzt gar um 31 Prozent auf 7,2 Prozent gestiegen (DER AKTIONÄR berichtete).
Auch die Analysten sehen schwarz
Die Mehrheit der Analysten ist ebenfalls ausgesprochen skeptisch, was die mittelfristige Entwicklung der Aktie angeht: Von den 31 Experten, die laut Bloomberg die Entwicklung der Deutschen Bank verfolgen, raten 15 zum Verkauf und 14 zum Halten. Dem stehen lediglich zwei Kaufempfehlungen gegenüber.
Auch DER AKTIONÄR sieht angesichts des kostspieligen Konzernumbaus und des schwierigen Branchenumfelds weiteres Abwärtspotenzial bei der Deutschen Bank und rät weiterhin vom Kauf der Aktie ab.