Der Deutschen Bank ist mit den Q1-Zahlen eine große Überraschung gelungen, der Aktienkurs schoss vor einer Woche um zehn Prozent nach oben. Einige Ziele, die bis 2022 angepeilt wurden, sind nun in Reichweite, auch wenn Analysten das bisher anzweifelten. Auch an den Anleihemärkten schöpfen die Investoren immer mehr Vertrauen und greifen bei der Deutschen Bank beherzt zu.
Die Deutsche Bank hat wie angekündigt neue Wertpapiere ausgegeben und damit ihr Kapital besser ausgestattet. Am Mittwoch seien sogenannte AT1-Anleihen im Wert von 1,25 Milliarden Euro herausgegeben worden, teilte die Bank in Frankfurt mit. Sie werden als Instrumente des zusätzlichen Kernkapitals anerkannt und sollen an der Luxemburger Börse notiert werden. Die Anleihen hätten einen jährlichen Zinskupon von 4,625 Prozent bis Ende April 2028, hieß es. Ursprünglich war davon die Rede, dass das Finanzinstitut nur 500 Millionen Euro erlösen wolle.
60 Prozent für 2021 gedeckt
Nach eigenen Angaben hat die Deutsche Bank dadurch im laufenden Jahr bereits mehr als neun Milliarden Euro aufgenommen. Damit seien mehr als 60 Prozent des jährlichen Refinanzierungsplans gedeckt. Tier-1-Anleihen zählen unter bestimmten Bedingungen zum regulatorischen Eigenkapital - also dem Eigenkapital, das Aufseher für ihre Bewertung der Stabilität eines Finanzinstituts berücksichtigen. Banken nutzten dieses Instrument zur Kapitalbeschaffung in den vergangenen Jahren immer wieder. Die Deutsche Bank gibt die Wertpapiere auf Grundlage einer Ermächtigung der Hauptversammlung aus dem Jahr 2018 aus.
AT-1-Anleihen spielten in den letzten Jahren eine zunehmend wichtige Rolle. Denn Banken in der Eurozone können seit ienem Jahr einen einen größeren Teil des harten Kernkapitals durch die Hybrid-Anleihen ersetzen. Diese Regelung gilt nur befristet, aber senkt die Eigenkapitalkosten. Gut, dass die Deutsche wieder größeres Vertrauen an den Märkten genießt und ihr die Papiere aus der Hand gerissen wurden. Davon zeugt die mehrfach überzeichnete Emission.
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Mit Material von dpa-AFX.