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Deutsche Bank: Darum kam die Ad-hoc-Meldung gar nicht gut an

Deutsche Bank: Darum kam die Ad-hoc-Meldung gar nicht gut an
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Fabian Strebin 22.07.2020 Fabian Strebin

Die Deutsche Bank hat gestern in einer Ad-hoc-Meldung mitgeteilt, dass die Zahlen zum zweiten Quartal besser als vom Konsens erwartet ausfallen werden. DER AKTIONÄR berichtete. Doch die Aktie hat den Rückwärtsgang eingelegt und sich von der neun Euro Marke wieder entfernt. Das sind die Hintergründe.

Normalerweise sorgen positive Ad-hoc-Meldungen vor Zahlen an der Börse für kräftige Kurssprünge. Bei der Deutschen-Bank-Aktie gelang das gestern nicht. Auf den ersten Blick mag das verwundern. Allerdings haben Anleger anscheinend die Marktstellung der Deutschen Bank im Handelsgeschäft überschätzt. Die überragenden Zahlen der US-Großbanken in diesem Segment lassen sich eben nicht eins zu eins auf europäische Banken beziehungsweise die Deutsche übertragen.

US-Banken sahnen im Anleihehandel ab

Die fünf größten US-Banken verdoppelten ihre Einnahmen aus dem Handel mit Anleihen und Währungen knapp, bei der Deutschen Bank wird nur ein Plus von 35 Prozent auf 1,99 Milliarden Euro erwartet, laut Konsens. Dabei soll die komplette Investmentbank Erlöse von 2,44 Milliarden Euro und damit 34 Prozent mehr als vor einem Jahr einfahren. Unter dem Strich sollen 712 Millionen Euro hängen bleiben.

Markt hatte sich mehr erwartet

Der Markt hatte allerdings erwartet, dass bei der Deutschen Bank aufgrund der sehr guten Zahlen der US-Konkurrenten im Handelsgeschäft erheblich mehr hängen bleibt, als Analysten prognostiziert hatten. Die Aussage der Deutschen Bank, dass die Ergebnisse des zweiten Quartals die Analystenschätzungen „leicht übersteigen werden“ lässt diesen Schluss nicht wirklich zu.

Analysten rechnen mit Verlust in Q2

Denn die von der Bank selbst befragten Analysten erwarten für das zweite Quartal einen Verlust von 109 Millionen Euro nach Steuern. Allerdings kann die Deutsche Bank nicht mit den US-Banken im Handelsgeschäft mithalten, auch wenn es der größte Handelsbereich des Konzerns ist, der nach dem Umbau verbleibt. Das hätte Anlegern klar sein müssen.

Positiv zu werten an der Ad-hoc-Meldung von gestern sind jedoch die Aussagen zur harten Kernkapitalquote. Diese soll zum zweiten Quartal wieder auf 13,3 Prozent steigen und damit 90 Basispunkte über dem Analystenkonsens liegen. Für die Risikolage der Bank im Hinblick auf die Corona-Pandemie ist das ein wichtiger Hinweis. Experten hatten mit einem deutlichen Rückgang gerechnet.

Die charttechnische Situation der Aktie hat sich durch den Rücksetzer gestern wieder etwas eingetrübt. Daran ändert der heutige Kursanstieg auch nichts. Der nächste wichtige Widerstand liegt bei neun Euro.





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