Die Aktie der Deutschen Bank ist im gestrigen Handel erneut unter Druck geraten. Während einige Börsianer erklären, dass die Anleger wegen des angeschlagenen Chartbildes die Finger von den DAX-Titeln lassen sollten, verweisen andere auf die niedrige Bewertung der Anteile des deutschen Branchenprimus – mit Recht.
Denn gemessen an den wichtigsten Bewertungskennziffern ist die Aktie der Deutschen Bank wirklich sehr günstig bewertet. So notieren die Papiere aktuell bei nur der Hälfte des Buchwertes pro Aktie. Mit einem KBV von 0,5 ist der DAX-Wert damit auch im Vergleich mit anderen internationalen Großbanken ein wahres Schnäppchen. Das KGV für das laufende Jahr beläuft sich zwar auf 16, dies liegt aber vor allem an zahlreichen Sondereffekten. Im kommenden Jahr dürfte der Gewinn laut Analystenprognosen von 1,8 auf 4,2 Milliarden Euro klettern. Für 2016 rechnen die Experten sogar mit einem Anstieg auf 5,3 Milliarden Euro. Das KGV würde damit für 2015 auf 8,3 sinken, und für 2016 sogar nur noch 6,6 betragen.
Vertrauen muss zurückkehren
Allerdings hat die Deutsche Bank vor allem in den vergangenen Monaten oftmals die Erwartungen der Experten zum Teil deutlich verfehlt. Es dürfte also spannend werden, ob es dem DAX-Konzern in den kommenden Jahren endlich wieder gelingen wird, die Erwartungen der Markteilnehmer zu erfüllen oder gar zu übertreffen. Dann dürften die Investoren wieder Vertrauen in die Aktie fassen und eine deutlich höhere Bewertung als derzeit wäre wahrscheinlich. Aktuell bleibt der DAX-Titel auch wegen des angeschlagenen Chartbildes jedoch ausnahmslos für mutige Anleger geeignet (Stopp: 20,50 Euro).