Die Banken in Europa leiden unter Konjunktursorgen und Niedrigzinsen. Viele Institute reagieren mit Restrukturierungsplänen und weiteren Kostensenkungen. Vor allem beim Personal soll gespart werden. So rigoros wie die Deutsche Bank geht allerdings keine andere Großbank zu Werke.
Bank-Angestellte auf der ganzen Welt müssen um ihre Jobs fürchten: Nach Daten von Bloomberg haben Banken in diesem Jahr bereits den Abbau von über 48.500 Stellen angekündigt. Der Großteil davon (rund 43.400) entfällt auf europäische Institute, von denen die Deutsche Bank wiederum den Löwenanteil ausmacht.
Ferner haben aber auch die spanische Banco Santander, die französische Société Générale sowie die britischen Banken HSBC und Barclays den Abbau tausender Stellen angekündigt. Bei der italienischen Unicredit könnten laut Insiderberichten 10.000 Mitarbeiter entlassen werden, eine offizielle Ankündigung steht dort aber noch aus.
Die Gesamtzahl der weltweit abgebauten Bankjobs ist insgesamt wahrscheinlich sogar noch höher, da einige Banken schrumpfen, ohne die Auswirkungen offenzulegen. Hinzu kommen noch laufende Stellenstreichungen, die bereits in den vergangenen Jahren angekündigt wurden, aber noch nicht abgeschlossen sind.
Aktie steuert auf Rekordtief zu
Im Zuge der jüngst bekanntgegebenen Restrukturierungspläne will die Deutsche Bank bis 2022 bis zu 18.000 Arbeitsplätze abbauen, was fast 20 Prozent der gesamten Belegschaft entspricht. Ob das den erhofften Erfolg bringt, ist mehr als fraglich. Bei den Analysten trafen die ambitionierten Pläne von Vorstandschef Christian Sewing von Beginn an auf Skepsis und auch die Anleger verlieren zusehends den Glauben an ein Happy End.
Angesichts operativer Probleme und des konjunkturellen Gegenwinds sind neue Tiefststände bei der Deutschen Bank nun sehr wahrscheinlich. DER AKTIONÄR rät bereits seit geraumer Zeit vom Kauf der Aktie ab.