Die Deutsche Bank streicht die Bonuszahlungen im Investmentbanking zusammen. Grund ist ein Einbruch der Geschäftsabschlüsse in dem einstigen Aushängeschild der Bank. Die goldenen Zeiten scheinen dort vorbei zu sein und die Boni daher um über zehn Prozent sinken. Müssen sich auch die Anleger auf weniger einstellen?
Das Investmentbanking war lange Zeit das Aushängeschild und der Gewinntreiber der Deutschen Bank. Dank der gestiegenen Zinsen sind nun aber andere Bereiche die Hauptreiber und das Investmentbanking auf dem Rückzug. Bei der Deutschen Bank gingen die Erträge im Investmentbanking im vergangenen Jahr um neun Prozent zurück, angeführt von einem Einbruch um 38 Prozent im Beratungsgeschäft und einem Minus von elf Prozent bei den Handelserträgen.
Auf diese Entwicklung hat die Deutsche Bank nun mit einer Kürzung der Bonuszahlungen reagiert. Wie Bloomberg berichtet wurde der Bonuspool ihrer Investmentbanking-Sparte zum Teil um mehr als zehn Prozent gekürzt. Nach Angaben von mit der Angelegenheit vertrauten Personen, mussten die Mitarbeiter, die bei Fusionen und Übernahmen beratend tätig sind, einige der stärksten Kürzungen hinnehmen. Insgesamt sei der Bonuspool der Deutschen Bank um etwa 5 % gesunken.
Die Deutsche Bank nahm zu den Berichten keine Stellung. Sie hatte aber bereits im Januar gewarnt, dass die Boni für das vergangene Jahr einen schwierigen Markt für die Investmentbank widerspiegeln würden. Konkurrenten wie etwa Barclays haben ebenfalls ihre variablen Vergütungen bereits gekürzt. Auch die Banker mehrerer Wall-Street-Firmen rechnen Bloomberg zufolge mit stagnierenden oder niedrigeren Auszahlungen.
Dass die goldenen Zeiten des Investmentbanking vorbei sind, ist keine Überraschung. Umso besser, dass Konzernchef Christian Sewing das Bankhaus in den vergangenen Jahren breiter aufgestellt und andere Bereiche gestärkt hat. Charttechnisch bleibt die Aktie im Seitwärtstrend. Erst ein Sprung über das Jahreshoch von 12,80 Euro würde wieder einen deutlichen positiven Impuls bedeuten.