Die Deutsche Bank plant erneut Wertpapiere in die interne Bad Bank auszulagern. Dabei soll es sich vor allem um langlaufende verlustbringende Derivate handeln. Insidern zufolge könnten Milliarden an die Credit Release Unit fließen. Vorausgesetzt, es werden Käufer gefunden.
Die Meldung der Nachrichtenagentur Reuters wurde vom Sprecher der Deutschen Bank bislang nicht bestätigt. Ein sukzessiver Verkauf der toxischen Wertpapiere kann im Idealfall Kapital freisetzen und die Kapitalquote der angeschlagenen Bank verbessern. Da das Zeitziel bis 2022 eng gesteckt ist, dürfte die Bank aber einige Risikopositionen nur mit Abschlägen loswerden – das würde bilanzschmälernd wirken.
Die Aktie zählt zu den heutigen Tagesgewinnern. Bereits seit zwei Wochen hält sich der Kurs über der 200-Tage-Linie, die bei 7,17 Euro verläuft. Knüpft die Deutsche Bank an den Aufwärtstrend an, ist das nächste Kursziel das Jahreshoch bei 8,17 Euro. Gelingt dies nicht, droht Gefahr an der 7,30-Euro-Marke.
Langfristig kann allein die partielle Bereinigung durch das Ausrangieren der faulen Kredite die verlustbringende Bank auch nicht retten. Dazu sind tiefgreifende Strategieänderungen nötig. Anleger müssen sich auf einen langlebigen Umbau einstellen. Kurzfristig können Trader von der Einführung des Staffelzinsmodells profitieren.