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Der Untergang als Geschäftsmodell

Der Untergang als Geschäftsmodell
Foto: Athitat-Shinagowin/shutterstock
Martin Weiß 03.04.2025 Martin Weiß

Das erste Quartal 2025 ist zu Ende gegangen – und was die Performance der US-Aktienmärkte betrifft, handelt es sich um eines, das man lieber schnell wieder vergisst. Während der Dow Jones leicht ins Minus rutschte, büßte der marktbreite Standard & Poor’s 500 bereits rund vier Prozent an Wert ein. Besonders heftig traf es die amerikanischen Technologieaktien, die im Schnitt knapp zweistellig verloren.

Während viele Investoren auf einen Rebound hoffen, sieht einer in den jüngsten Verlusten lediglich den Aufgalopp für demnächst sogar weltweit sinkende Kurse: Marc Faber. Der bekannte BörsenbriefAutor (Gloom, Boom & Doom Report) und frühere Dauergast in den Finanzmedien diagnostiziert derzeit eine verzerrte Renditewahrnehmung unter den Anlegern – und empfiehlt daher den Ausstieg.

S&P 500  (10.000 US-Dollar) 1995-2024

Feuer! Feuer! Feuer!

Das Problem mit Marc Faber: Er warnt eigentlich immer vor fallenden Kursen. Mal ist es die „absurd hohe Bewertung bei XYZ“, die unweigerlich zum Absturz führen müsse, mal irgendetwas anderes. Die von ihm skizzierten Schreckensszenarien reichen von „50 Prozent Einbruch – mindestens!“ bis hin zu „Blut, das durch die Straßen laufen wird“.

Faber ist wie eines jener Kinder, das immer wieder „Feuer, Feuer!“ ruft – und dann schaut, ob jemand kommt. Ich habe schon lange aufgehört, auf Menschen wie Marc Faber zu hören. Nicht etwa, weil mir die Dauerbeschallung auf die Nerven ging. Sondern deshalb: Selbst wenn er einmal recht hätte, würden Anleger mit einem Marktausstieg keinen nennenswerten Vorteil daraus ziehen. Im Gegenteil.

Studien belegen hinreichend den langfristigen Erfolg einer Aktienanlage. Damit sich dieser Erfolg aber einstellt, müssen Anleger investiert bleiben. Das erinnert zwar an den platten Werbeslogan für Lotto – „Nur wer mitspielt, kann gewinnen“ –, trifft aber trotzdem zu. Der Versuch, den Markt zu timen, also nur in Aufwärtsphasen investiert zu sein und Abschwünge von der Seitenlinie aus zu beobachten, ist zwecklos. Es ist praktisch unmöglich – und völlig unnötig. Außerdem ist es brandgefährlich.

80 Prozent weniger Rendite

Ein Beispiel: Anleger, die 1995 10.000 Dollar in den marktbreiten S&P 500 investiert haben, verfügten Ende 2024 über ein Vermögen von rund 225.000 Dollar. Hätte ein Investor – vielleicht auch auf den Rat von Marc Faber hin – versucht, den Markt zu „timen“, und dabei lediglich die zehn besten Tage in den letzten 30 Jahren verpasst, läge seine Rendite um die Hälfte niedriger.

Es geht noch krasser: Wer die besten 30 Tage verpasst hat, büßte 83 Prozent der möglichen Rendite ein.

Abgesehen von dieser Berechnung spricht ein weiterer Umstand dafür, investiert zu bleiben: Historisch gesehen entfällt die Hälfte aller Top-Tage an den Börsen – also jene mit den höchsten Tagesgewinnen – auf Bärenmärkte.

Die Quintessenz der historischen Daten ist eindeutig: Wer langfristig Erfolg am Aktienmarkt haben will, braucht vor allem eines: Geduld. Was er definitiv nicht braucht: den Rat von Leuten wie Faber, für die Crash-Warnungen Teil des Geschäftsmodells sind.

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