Delivery Hero hat am gestrigen Donnerstag seine Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt. 2023 will der Essenslieferant operativ schwarze Zahlen schreiben. Im Zuge der gleichzeitig veröffentlichten unerwartet schwachen US-Inflationsdaten legte die Aktie einen zweistelligen Turbo hin. Wie sollen Anleger nun verfahren?
Die 23 von Bloomberg befragten Analysten sind sich weitgehend einig. 17 raten zum „Kaufen“, vier zum „Halten“ und zwei zum „Verkaufen“ der Aktie. Im Zuge der frischen Quartalszahlen passten mehrere Experten ihre Empfehlungen an.
JPMorgan-Analyst Marcus Diebel hat das Kursziel für Delivery Hero von 50 auf 55 Euro angehoben und spricht der Aktie damit ein Potenzial von 34 Prozent zu. Die Einstufung beließ er auf "Overweight". Der Call mit dem Management des Essenslieferanten habe positive Eindrücke hinterlassen, schrieb er und erhöhte seine Gewinnprognose für 2023.
Goldman Sachs behielt seine Kaufempfehlung bei und traut der Aktie mit einem Kursziel von 68 Euro ein Potenzial von 66 Prozent zu. Das Bruttotransaktionsvolumen des Essenslieferanten habe weitgehend den Erwartungen entsprochen, schrieb Analyst Rob Joyce. Ermutigend sei der Ergebnis- und Free-Cashflow-Ausblick auf 2023.
Analyst Jo Barnet-Lamb von der Credit Suisse sieht in der Aktie sogar ein Potenzial von 137 Prozent. Mit einem Zielkurs von 97 Euro vertritt er die Einstufung „Overweight“.
DER AKTIONÄR ist weniger bullish. In dem gestrigen Kursanstieg eine Erholung der Aktie zu sehen, ist gefährlich. Die Zugewinne stehen in direktem Zusammenhang mit den veröffentlichten US-Verbraucherpreisen. Ein Einstieg drängt sich vorerst weiter nicht auf. Interessierte Anleger sollten zumindest eine klare Bodenbildung abwarten.