Delivery Hero hatte im dritten Quartal mit einer hohen Konsumflaute zu kämpfen. Dennoch konnte der Essenslieferant seinen Umsatz und Bruttowarenwert steigern. CEO Niklas Östberg schraubte die Jahresprognose zwar herunter, rechnet für 2023 aber weiterhin mit dem Break-even. Die Aktie zieht in einer ersten Reaktion deutlich an.
Im dritten Quartal wuchs der Bruttowarenwert wuchs im Jahresvergleich um zwölf Prozent auf 11,45 Milliarden Euro. Die Erlöse kletterten im Vergleich um zum Vorjahr um 28 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Aber Achtung: Das Umsatzwachstum hat stark nachgelassen, im Vorjahresquartal konnte Delivery Hero die Erlöse noch um ganze 89 Prozent steigern.
Zurückzuführen ist dies auf die anhaltende Konsumflaute. Delivery Hero aktualisierte in diesem Zusammenhang seine Jahresprognose. Der Gesamtsegmentumsatz dürfte sich deshalb an der unteren Spanne der zuvor erwarteten 9,8 Milliarden Euro bis 10,4 Milliarden Euro bewegen. Der Bruttowarenwert soll am unteren Ende der früheren Prognose von 44,7 Milliarden bis 46,9 Milliarden Euro liegen.
Im zweiten Halbjahr 2023 will der Essenslieferant erstmals im operativen Geschäft profitabel sein. Für das Gesamtjahr rechnet er noch mit Verlusten, die bereinigte operative Marge soll sich aber auf minus 1,4 bis minus 1,5 Prozent verbessern (zuvor minus 1,5 bis minus 1,6 Prozent).
Die Aktie von Delivery Hero leidet seit Monaten unter einer miesen Verbraucherstimmung. Die heruntergeschraubte Umsatzprognose spiegelt die derzeitigen Probleme wider. Die Änderungen dürfte der Markt aber bereits eingepreist haben. Am Ende überwiegt die Hoffnung auf bessere Zeiten. Ob im nächsten Jahr tatsächlich der Break-even gelingt, bleibt aber weiter fraglich. Ein Einstieg drängt sich daher weiter nicht auf.