Es winkt ein nicht allzu erfreulicher Abschluss dieser Handelswoche. Denn der DAX dürfte die Verluste vom Vortag am Freitag deutlich ausweiten. Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex rund zweieinhalb Stunden vor dem Handelsstart 1,2 Prozent tiefer auf 22.280 Punkte. Damit würde er wieder auf dem Niveau der Vorwoche landen, nachdem er sich zwischenzeitlich deutlich stabilisiert hatte.
Ein neuerlicher Vorstoß auf das jüngste Rekordhoch bei 22.935 Punkten erscheint unrealistisch, angesichts wieder entfachter Zollsorgen und einer weltweit schwachen Börsenstimmung. In Asien stehen die Märkte am Morgen unter Druck. Auch die US-Aktienmärkte hatten am Vortag Verluste verzeichnet. US-Präsident Donald Trump hatte Zölle gegen China, Kanada und Mexiko in der kommenden Woche angekündigt.
Im Fokus der Marktteilnehmer dürften heute die beiden DAX-Größen Allianz und BASF stehen, die beide Zahlen für das abgelaufene Jahr vorlegen werden. Der Versicherungskonzern Allianz will indes für bis zu 2,0 Milliarden Euro eigene Aktien zurückkaufen. Das neue Programm solle im März 2025 starten und spätestens bis 31. Dezember 2025 abgeschlossen sein, teilte das Unternehmen bereits am Donnerstagabend mit. Allianz werde die gekauften Aktien einziehen.
Indes geht der Tarifstreik bei der DHL Group weiter: Die Gewerkschaft Verdi setzt die Warnstreiks bei der Deutschen Post auch am Freitag und Samstag fort. Bundesweit sind Beschäftigte in der Brief-, Paket- und Verbundzustellung an ausgewählten Standorten sowie in Service-Niederlassungen zu vorübergehenden Arbeitsniederlegungen aufgerufen, wie Verdi mitteilte.
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hatte Verdi bereits bundesweit die Beschäftigten in den Paketzentren zu Warnstreiks aufgerufen, während am Donnerstag Beschäftigte in der Zustellung und in Service-Niederlassungen im Ausstand waren.
"Mit den in dieser Woche ausgeweiteten Warnstreiks zeigen die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben, dass sie deutlich mehr von ihrem Arbeitgeber erwarten", sagte Andrea Kocsis, stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin. In der nächsten Verhandlungsrunde kommende Woche erwarte man ein verbessertes Angebot, das einigungsfähig sei. Verdi fordert sieben Prozent höhere Entgelte in einem zwölf Monate laufenden Tarifvertrag, der für rund 170.000 Briefträger, Paketboten und andere Logistik-Mitarbeiter gelten würde. Die Post, die zu DHL gehört, bietet in einem 27 Monate laufenden Vertrag eine Anhebung um zunächst 1,8 Prozent und später um weitere 2,0 Prozent.
Enthält Material von dpa-AFX