Nach einem beeindruckenden Jahresauftakt dürfte am Donnerstag zunächst Ruhe am deutschen Aktienmarkt einkehren. Der DAX, der in den ersten drei Handelstagen des neuen Jahres um gut vier Prozent gestiegen ist, wird zum Handelsbeginn etwas niedriger erwartet. Die nachlassende Inflation hatte in den vergangenen Tagen die Kurse befeuert.
Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex rund zwei Stunden vor dem Xetra-Handel 0,14 Prozent niedriger auf 14.470 Punkte. Am frühen Nachmittag werden Zahlen zum US-Arbeitsmarkt veröffentlicht. Der ADP-Arbeitsmarktbericht gilt als recht guter Indikator für die offiziellen Beschäftigungszahlen, die am Freitag veröffentlicht werden. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist ein wichtiger Faktor für die Geldpolitik der US-Notenbank, die die Zinsen weiter erhöhen dürfte. Tempo und Ausmaß dabei sind derzeit die entscheidende Stellschraube für das Geschehen an den Aktienmärkten.
Über den gesamten Handel hin- und hergerissen haben sich die US-Aktienmärkte am Mittwoch letztlich für Gewinne entschieden. Der Zick-Zack-Kurs prägte den Verlauf vor und nach der Veröffentlichung des jüngsten Sitzungsprotokolls der Notenbank Fed. Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss 0,40 Prozent höher auf 33.269,77 Punkten. Die Fed will die Inflation weiter entschlossen bekämpfen. Die Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss warnten vor einer "ungerechtfertigten" Lockerung der Finanzmarktkonditionen, hieß es in dem Protokoll, das auch eine weitere geldpolitische Straffung signalisierte.
Die Aktienmärkte in Asien haben am Donnerstag fester tendiert. Die insgesamt freundliche Verfassung der US-Aktienmärkte sorgte auch in Asien für etwas Rückenwind. Auch die weitere Öffnung Chinas nach den strikten Corona-Beschränkungen trieb an. Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss 0,4 Prozent höher. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten chinesischen Unternehmen an den Festlandbörsen legte zuletzt um 1,9 Prozent zu und der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong gewann 1,3 Prozent.
Im Fokus dürften am heutigen Donnerstag die Aktien von Amazon stehen. Das Unternehmen hat einen deutlichen Stellenabbau angekündigt. Im DAX dürften die Autobauer sowie die Deutsche Telekom ins Blickfeld geraten. BMW hatte am Mittwoch US-Absatzzahlen im Rahmen der Technik-Messe CES gemeldet, am heutigen Donnerstag folgt die Pressekonferenz von Mercedes-Benz. Die Deutsche Telekom dürfte zudem Beachtung findet. Die US-Tochter T-Mobile US hat die Vertragskundenzahl überraschen deutlich steigern können.
DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über sämtliche wichtigen Entwicklungen und Neuigkeiten an den nationalen und internationalen Märkten berichten.