Der DAX hat sich an den zurückliegenden vier Handelstagen etwas vom Corona-Schock erholt. Dennoch: Das deutsche Börsenbarometer notiert nach wie vor über zwölf Prozent unter seinem Höchststand, der am 17. Februar erreicht wurde. Dabei müsste der Index schon wieder bei 13.440 Punkten stehen – rund 1.300 Punkte höher als heute.
Wuhan – für chinesische Verhältnisse keine nennenswert große Stadt, mit weit über zehn Millionen Einwohnern dennoch weitaus größer als jede westeuropäische Metropole. Bis vor wenigen Wochen hatte kaum jemand von der Stadt Notiz genommen. Inzwischen kennt sie jeder. Verantwortlich dafür ist, dass dort, in der Hauptstadt der Provinz Hubei, Covid-19 seinen Ursprung hat. Inzwischen ist die Zahl der Infizierten sprunghaft gestiegen – weltweit. Covid-19 ist längst kein ausschließlich chinesisches Problem.
Am Anfang der Epidemie war es das. Und traf als erstes und mit voller Wucht die chinesischen Börsen. Der CSI 300 verlor in der Spitze fast 14 Prozent. Beim Shanghai Composite beträgt die Differenz von Korrekturtief zu vorherigem Hoch ebenfalls rund 14 Prozent. Doch nach dem Tief Anfang Februar ist etwas größeres passiert.
Alle Verluste aufgeholt
Die Börsen in China haben die Verluste inzwischen aufgeholt. Nahezu vollständig. Übertragen auf den DAX: Das deutsche Börsenbarometer müsste wieder bei etwa 13.440 Punkten stehen. Tatsächlich notiert der deutsche Leitindex bei 12.127 Punkten. Rund 1.300 Punkte beträgt der Abstand zum genannten Wert.
Covid-19 ist längst ein globales Problem. Doch die Zahlen zeigen auch, dass das Virus vor allem in China grassiert. Von den aktuell gemeldeten 95.077 Infizierten (laut Johns Hopkins CSSE) wurden 80.270 in China registriert. Obwohl also China besonders betroffen ist, und auch die Börsen dort zunächst heftige Verluste hinnehmen mussten, hat sich die Situation an den Finanzmärkten entspannt. Die wichtigsten Indizes des Landes notieren wieder auf einem Vorkrisen-Niveau. Der DAX hingegen konnte sich bisher kaum von seinen Korrektur-Tiefständen absetzen. Eine größere Gegenbewegung gen Norden ist weiterhin überfällig. Wäre der DAX Chinese, die Korrektur wäre längst vorbei.