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Heute, 07:01 Thorsten Küfner

DAX stabil erwartet: Volkswagen und BASF im Fokus

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Es bleibt spannend: Der DAX kann am Montag wohl zwar nicht unmittelbar an die starke Vorwoche anknüpfen. Sein Rekord vom Oktober bei 19.674 Punkten bleibt aber in Griffweite. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex zweieinhalb Stunden vor dem Xetra-Start 0,1 Prozent tiefer auf 19.609 Punkte.

In der Vorwoche hatte der Dax anderthalb Prozent gewonnen, nachdem die US-Indizes Dow Jones Industrial und S&P 500 bereits auf neue Rekorde vorangeprescht waren. Im abgelaufenen November kletterte der Dax um 2,9 Prozent.

Der technische Analyst Christoph Geyer erwähnt für den Dax sogar bereits die Marke von 20.000 Punkten, nachdem das Kursbarometer seine Unterstützungszone bei der jüngsten Korrektur so eindrucksvoll gehalten hat. Mit einem Rekordhoch würde der Aufwärtstrend wieder aufgenommen, die runde Marke wäre nur eine Frage der Zeit.

Trotz eines Sparprogramms mit Stellenabbau bekennt sich der Chemiekonzern BASF zum Stammwerk in Ludwigshafen. "Es wird keine erfolgreiche BASF-Gruppe ohne einen starken Standort Ludwigshafen geben", sagte Standortleiterin Katja Scharpwinkel in der pfälzischen Stadt. Die Unternehmensleitung versuche, ihre Pläne transparent zu kommunizieren. "Wir erklären, warum wir das tun", betonte die Arbeitsdirektorin. Man spüre in der Belegschaft Verunsicherung, aber auch Verständnis. "Jeder weiß, dass wir nicht nur in Ludwigshafen, sondern in ganz Deutschland vor Herausforderungen stehen."

Einsparungen von rund einer Milliarde Euro bis Ende 2026 sollen den Standort Ludwigshafen wieder wettbewerbsfähig machen. Damit einher geht der Abbau von Arbeitsplätzen, zudem besteht bei rund 20 Prozent der Produktionseinheiten ein kurz- bis langfristiges Risiko für die Wettbewerbsfähigkeit.

DAX (WKN: 846900)

Die IG Metall ruft für heute zu Warnstreiks an neun der zehn deutschen Volkswagen-Standorte auf. Beginnen soll der Ausstand um 9.30 Uhr in Zwickau, ab 10.00 Uhr folgen Wolfsburg und weitere Standorte, wie die Gewerkschaft mitteilte. Betroffen sind neben Zwickau und Wolfsburg die Werke in Hannover, Emden, Kassel-Baunatal, Braunschweig, Salzgitter und Chemnitz sowie die "Gläserne Manufaktur" in Dresden.

In allen betroffenen Fabriken werde die Produktion "temporär auf Eis liegen", kündigte Niedersachsens IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger an. Beginnen soll der Ausstand an den meisten Standorten zeitgleich mit Wolfsburg um 10.00 Uhr, Dresden und Kassel-Baunatal folgen um 12.00 Uhr und 12.30 Uhr. Der Warnstreik werde jeweils rund zwei Stunden dauern und danach in jeder Schicht wiederholt werden, sagte ein Sprecher. Dazwischen werde normal produziert.

Erst am Wochenende war bei Europas größtem Autobauer die Friedenspflicht ausgelaufen, in der Arbeitskämpfe nicht erlaubt waren. "Nun folgen Warnstreiks, die das Unternehmen nicht übersehen kann", sagte Gröger. "Wenn nötig, wird das einer der härtesten Konflikte, den Volkswagen je gesehen hat."

In Wolfsburg ist am Vormittag eine Kundgebung direkt am Vorstandshochhaus geplant, auf der Verhandlungsführer Gröger und Betriebsratschefin Daniela Cavallo sprechen wollen. Weitere Kundgebungen soll es unter anderem in Zwickau, Emden, Chemnitz, Dresden und Salzgitter geben, in Hannover und Braunschweig mit vorherigen Demonstrationszügen.

In dem Konflikt geht es um die Bezahlung der rund 120.000 Beschäftigten in den Werken der Volkswagen AG, wo ein eigener Haustarif gilt. Hinzu kommen mehr als 10.000 Mitarbeiter bei VW Sachsen, für die 2021 eine Angleichung an den Haustarif vereinbart wurde.

VW lehnt bisher jede Erhöhung ab und fordert wegen der schwierigen Lage des Konzerns stattdessen zehn Prozent Lohnkürzung. Auch Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen stehen im Raum. Am 9. Dezember treffen sich beide Seiten zur nächsten Tarifrunde.

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Mit Material von dpa-AFX

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