Die Nervosität an den Börsen bleibt angesichts der erneuten geopolitischen Spannungen im Nahen Osten hoch. Der deutsche Leitindex (DAX) ging mit einem Minus von knapp 0,3 Prozent auf 19.164,75 Punkte aus dem Handel und entfernte sich damit weiter vom Rekordhoch, welches in der vergangenen Handelswoche markiert wurde.
Nach dem iranischen Raketenangriff auf sein Land hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu Vergeltung angekündigt. Nun wägten die Anleger die steigenden geopolitischen Risiken und die Chancen aus weiteren geldpolitischen Lockerungen gegeneinander ab, kommentierte Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets. An den Finanzmärkten wird mittlerweile zwar mit einer weiteren Leitzinssenkung im Oktober durch die Europäische Zentralbank (EZB) gerechnet. Der weitere Zinspfad aber ist unklar.
"Die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten sorgten für einen holprigen Start ins vierte Quartal", ergänzte Jens Klatt, Marktanalyst beim Handelshaus XTB. Was dem Dax eventuell ein wenig unter die Arme greifen könnte, sei der "Tag der Deutschen Einheit" am Donnerstag, an dem die Börse geöffnet ist. Bei einem ruhigen Handelsverlauf könnte sich der Dax demnach zumindest stabilisieren. Weitere Abschläge an der Wall Street aber könnten Klatt zufolge bei dem zu erwarten dünnen Handel für einen schärferen Abwärtsimpuls sorgen.
Adidas an der Spitze
Nach einem enttäuschenden Quartalsbericht von Nike wurde der deutsche Wettbewerber Adidas nicht in Sippenhaft genommen. Der Titel setzte sich sogar an die Spitze im DAX. Die Marktteilnehmer sehen in den hausgemachten Problemen von Nike und der schwachen Prognose einen Vorteil für Adidas.
Auf der Verliererseite im DAX rangierten am Mittwoch unter anderem Life-Science-Unternehmen. Top-Verlierer waren die Vorzüge des Göttinger Laborausrüsters Sartorius mit einem Minus von knapp zwei Prozent. Auch die Aktie des Diagnostik-Spezialisten Qiagen rutschte um 1,4 Prozent ab. Für die Anteile von Siemens Healthineers ging es rund ein Prozent abwärts.
Die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten dominieren derzeit das Geschehen an den wichtigsten westlichen Aktienmärkten. DER AKTIONÄR wird für Sie wie gewohnt über die wichtigsten Entwicklungen berichten.
(Mit Material von dpa-AFX)