Die Corona-Ausverkaufswelle rollt – und nimmt immer größere Ausmaße an. Während in Berlin die Verantwortlichen aus den Ländern über neue Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie beraten, betätigen Marktteilnehmer an diesem Mittwoch überwiegend die Verkaufs-Taste in ihrem Portfolio. Das Ergebnis: Der DAX rutscht auf den tiefsten Stand seit etwa einem halben Jahr.
Der Absturz am deutschen Aktienmarkt geht weiter. Die stark sinkenden Kurse an der Frankfurter Börse spiegeln die Furcht der Anleger vor einem neuen Lockdown wider. Der DAX fällt mit 11.555 Punkten auf den tiefsten Stand seit Ende Mai. Zuletzt verbuchte er ein Minus von 4,05 Prozent auf 11.575 Punkten. Vom Zwischenhoch von Anfang September bei 13.460 Punkten ist der Leitindex nun 14 Prozent entfernt.
Sicherheit ist nicht mehr angesagt
Für manche überraschend, sind defensive Titel heute nicht nur nicht gefragt, sondern werden regelrecht gemieden respektive abverkauft. So zählt das Papier von Beiersdorf zu den schwächsten Werten auf dem Parkett. Der Konsumgüterhersteller spürte im dritten Quartal eine Umsatzbelebung, doch eine nachhaltige Entspannung sieht der Konzern noch nicht.
BASF und Covestro finden sich ebenfalls auf der Verliererseite wieder: Die vorgelegten endgültigen Quartalszahlen entsprachen den Vorab-Daten. Zudem bestätigten die Ludwigshafener die unlängst formulierten neuen Jahresziele. Zyklische Chemiewerte wurden angesichts der drohenden Lockdowns in Europa insgesamt gemieden.
SAP: Keine Wende
Aktien des Softwareunternehmens SAP fallen nach Anpassung der Prognose am Wochenende und dramatischen Verlusten auch am Mittwoch weiter und erreichen den tiefsten Stand seit Ende März.
Infektion der Börse
"Die Börsen sind zum zweiten mal in diesem Jahr mit Covid-19 infiziert", sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. "Und die Anleger halten sich jetzt vom infizierten Patienten fern."
DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über sämtliche wichtigen Entwicklungen und Neuigkeiten an den nationalen und internationalen Märkten berichten. Eine Einschätzung zum US-Markt finden Sie hier.