Die verschärften Sanktionen des Westens gegen Russland werden den deutschen Aktienmarkt am Montag nach unten ziehen. Der Westen zieht die Sanktionsschraube gegen Russland wegen der Invasion in die Ukraine weiter an und will zusätzliche Waffen an die ukrainischen Streitkräfte liefern.
Die Preise für Rohstoffe wie Öl steigen derweil weiter. Zudem könnte der Handel mit Russland in vielen Bereichen zum Erliegen kommen nach dem Ausschluss großer russischer Finanzinstitute aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift.
Am Montagmorgen zeichnete sich für den deutschen Leitindex DAX ein Minus von gut drei Prozent auf 14.120 Punkte ab, nachdem er sich am Freitag wegen einer sehr vagen Hoffnung auf Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine noch deutlich erholt hatte.
Der Euro ist zum Wochenstart unter Druck geraten. Im frühen Handel sackte der Kurs unter die Marke von 1,12 Dollar. Zuletzt hatte der Euro mit 1,1144 Dollar rund einen Cent weniger gekostet als am Freitagabend. Damit näherte er sich wieder dem Mehrmonatstief vom vergangenen Donnerstag, als der Euro infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine bis auf 1,1106 Dollar und damit dem tiefsten Stand seit Mitte vergangenen Jahres gefallen war. Am Freitag hatte sich der Euro wieder etwas erholt.
Heftig unter Druck stehen weiter russische Aktien. Gazprom rutschte am Morgen beispielsweise erneut fast 20 Prozent ab.
Deutlich im Plus liegen hingegen Rüstungswerte. Die Aktie von Rheinmetall notiert am Morgen bei 134,00 Euro, nachdem sie am Freitag noch bei 108,95 bei Tradegate aus dem Handel gegangen war.
Die Wall Street ist am Freitag trotz des Ukraine-Kriegs mit deutlichen Gewinnen auf Erholungskurs geblieben. Eine Spur der Hoffnung in dem Konflikt lockte auf dem ermäßigten Kursniveau die Schnäppchenjäger an. Nachdem am Vortag die Technologiewerte mit ihrer Rally dominierten, waren nun die Standardwerte stärker gefragt. Ungeachtet des weiteren Vorrückens von Streitkräften bis in die Hauptstadt Kiew zeigte sich Russland nach Kremlangaben bereit zu Friedensverhandlungen. Nach verhaltenem Start legte der Dow Jones Industrial zu Handelsschluss um 2,51 Prozent auf 34.058,75 Punkte zu. Am Vortag hatte er die Erholung nach dem ersten Schock wegen des Einmarschs in der Ukraine schon begonnen. Vom tiefsten Stand seit elf Monaten hat er nun in kürzester Zeit wieder um 5,5 Prozent zugelegt. Das bisherige Wochenminus hat er fast noch ausgeglichen.
Die verschärften Sanktionen des Westens gegen Russland wegen dessen Krieges gegen die Ukraine haben an den Aktienmärkten in Asien zum Wochenstart kaum Spuren hinterlassen. In Tokio schloss der Leitindex Nikkei 225 0,2 Prozent höher. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland notierte zuletzt leicht im Minus, der Hang-Seng-Index in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong fiel um 0,8 Prozent.
DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über sämtliche wichtigen Entwicklungen und Neuigkeiten an den nationalen und internationalen Märkten berichten.