Der Kunststoffkonzern Covestro ist offenbar in das Visier des Finanzinvestors Apollo Global Management geraten. Doch aus einem Deal wird womöglich nichts: Ein Unternehmenssprecher erklärte am Freitagmorgen auf Anfrage, das DAX-Unternehmen befinde sich aktuell nicht in Übernahmediskussionen mit dem New Yorker Private-Equity-Haus. Den Übernahmefantasien an der Börse tat das jedoch keinen Abbruch. Die Covestro-Aktie kletterte im frühen Handel zeitweise mit mehr als neun Prozent Kursplus auf ein Hoch seit Mai 2019 – zuletzt kamen die Papiere aber wieder etwas zurück und notieren nun im Xetra-Handel noch gut sechs Prozent im Plus bei 47,37 Euro.
Am Donnerstagabend hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, dass Apollo den Leverkusener Werkstoffhersteller wegen einer möglichen Übernahme in den vergangenen Wochen kontaktiert habe. Die Überlegungen seien aber noch in einem frühen Stadium und ein Deal sei keinesfalls sicher, hieß es weiter. Der Covestro-Sprecher wollte dies nicht kommentieren und erklärte lediglich, man sei regelmäßig im Dialog wegen möglicher strategischer Optionen.
Apollo zählt zu den größten Private-Equity-Firmen weltweit. Hinter der Beteiligungs- und Investmentfirma steht der Milliardär Leon Black, der Apollo gegründet hat und noch heute leitet. Im Geschäft mit der Plastikindustrie ist Apollo kein unbeschriebenes Blatt. Die Übernahme der niederländischen LyondellBasell Industries und der anschließende Ausstieg in der ersten Hälfte des Jahrzehnts war für den Investor so lukrativ, dass er von Kennern der Branche als einer der größten Deals aller Zeiten gefeiert wurde.
Auch unabhängig von den Übernahme-Spekulationen hatte sich die Aktie von Covestro zuletzt gut entwickelt. Investierte Anleger bleiben mit nachgezogenem Stopp an Bord.
(Mit Material von dpa-AFX)