Anzeichen einer möglichen geldpolitischen Straffung durch die US-Notenbank Fed noch in diesem Jahr dürften am Donnerstag den DAX belasten. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex knapp zwei Stunden vor dem Xetra-Start 0,68 Prozent tiefer auf 15.857 Punkten. Die runde Marke von 16.000 Punkten, die er am Freitag erstmals übersprungen hatte, rückt damit etwas weiter weg.
Wie aus dem Protokoll der jüngsten Sitzung der Fed hervorging, zeigten sich die Mitglieder der Notenbank uneins mit Blick darauf, wann die konjunkturstützenden Anleihekäufe reduziert werden sollten. Die Mehrheit habe die Auffassung vertreten, dass man noch in diesem Jahr die Käufe verringern könnte, hieß es in dem Protokoll. Dies hängt davon ab, ob sich die Wirtschaft so entwickelt, wie es die Fed erwartet.
Die Börsen in den USA und in Asien verbuchten nach dem Fed-Protokoll Verluste. Marktteilnehmer fürchten, dass eine frühzeitige Reduzierung der Wertpapierkäufe die Aktienmärkte unter Druck setzen könnte, weil den Märkten damit Liquidität entzogen werde. Zudem gewinnen andere Anlageklassen wieder mehr Attraktivität.
Ob die Fed nun gegen Ende des Jahres mit der Reduzierung beginne oder zu einem frühen Zeitpunkt im ersten Quartal 2022 sei letztlich kaum von Bedeutung, sagte Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda. "Tatsache ist, dass die Fed wohl in einigen Monaten damit beginnen wird."
Der Leitindex Dow Jones Industrial, der am Montag noch auf ein Rekordhoch gestiegen war, verlor am Mittwoch 1,08 Prozent auf 34.960,69 Punkte und weitete damit die Verluste vom Vortag aus. In den letzten Handelsminuten gerieten die Kurse immer stärker unter Druck.
Auch die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Donnerstag schwächer tendiert. Der japanische Leitindex Nikkei 225 sank zuletzt um 0,7 Prozent. Der Hang Seng in Honkong büßte 1,7 Prozent ein und der CSI-300-Index, der die Aktien der 300 größten börsennotierten Unternehmen vom chinesischen Festland beinhaltet, gab um 0,7 Prozent nach.
DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über sämtliche wichtigen Entwicklungen und Neuigkeiten an den nationalen und internationalen Märkten berichten.
(Mit Material von dpa-AFX)