Das heute veröffentlichte Sitzungsprotokoll des FOMC-Meetings hat die US-Aktienmärkte ins Minus gedrückt. Der Grund: Erste Pläne für ein Ende der monatlichen Anleihekäufe. Der Dow Jones verlor in der Spitze bis zu 180 Punkte und lag zuletzt rund 0,4 Prozent im Minus bei 35.194 Punkten.
Laut dem Sitzungsprotokoll ist noch in diesem Jahr angedacht, die monatlichen Anleihekäufe zurückzufahren. Einen Zeitplan, für den sich angesichts der wirtschaftlichen Unwägbarkeiten jedoch nicht alle Sitzungsteilnehmer aussprachen.
Jedoch machte das „Federal Open Market Committee“ in ihrer Sitzung Ende Juli auch klar, dass ein sogenanntes Tapering noch nicht der Vorbote steigender Zinsen sei. Es gebe keinen Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt des Taperings und einer Erhöhung der Leitzinsen, hieß es.
Denn die US-Notenbank ist mit der Lage am Arbeitsmarkt noch nicht zufrieden. Die meisten Teilnehmer sind der Ansicht, dass "substanzielle weitere Fortschritte" auf dem Weg zum Vollbeschäftigungsziel noch nicht erreicht seien. Dieses Ziel sei aber mit Blick auf die Preisstabilität aus Sicht der meisten Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss verwirklicht.
Darüber hinaus erwarten die Notenbanker anhaltende Schwierigkeiten in den Lieferketten, steigende Rohstoffkosten und einen Mangel an Arbeitskräften für gewisse Branchen bis zum Ende des Jahres. Das könnte für steigende Preise bis ins Jahr 2022 hinein sorgen, auch wenn die Sitzungsteilnehmer weiterhin nur von einer vorübergehenden höheren Inflation ausgehen.
Während das Tapering der Anleihekäufe vom Markt erwartet wurde, sorgt der unklare Zeitplan der Fed weiterhin für Unsicherheit. Zudem befürchten einige Marktteilnehmer, dass die Fed ihre ultralockere Geldpolitik zu einem Zeitpunkt zurückfahren könnte, in der die wirtschaftliche Erholung stockt – womöglich aufgrund einer weiteren Corona-Welle im Winter.