Die Verlängerung des Lockdowns in Deutschland schlug beim DAX am Dienstag auf die Stimmung. Nach leichten Verlusten zum Handelsstart erholte sich der Leitindex am Nachmittag und schloss mit einem kleinen Plus. Zu den größten Verlieren zählten die in den letzten Tagen gut gelaufenen Auto-Werte. Gefragt waren defensive Branchen.
Die auf dem Corona-Gipfel von Bund und Ländern beschlossene Verlängerung des Lockdowns kam für die Anleger nicht wirklich überraschend. Jochen Stanzl von CMC Markets befürchtet jedoch, dass die Beschränkungen über Ostern zum Dämpfer für die zuletzt größer gewordene Konjunkturhoffnung werden könnten und erkennt „bei allem berechtigten Optimismus einen faden Beigeschmack“.
Zum Handelsschluss stand beim DAX ein Mini-Plus von 0,03 Prozent. Der deutsche Leitindex hatte am Dienstagmorgen mit einem leichten Minus zu kämpfen, konnte die Verluste aber im Laufe des Nachmittags überwinden und schloss bei 14.662 Zählern.
Die größten Gewinner waren die Papiere von Merck mit einem Plus von drei Prozent, die Aktie der Deutsche Wohnen, die ebenfalls fast drei Prozent zulegte, und die RWE-Aktie mit einem Aufschlag von 2,9 Prozent. Anleger sichteten also von zyklischen, konjunkturempfindlichen Aktien um in defensive Branchen wie etwa Konsumgüter, Immobilien, Versorger, Gesundheit oder Telekommunikation.
Unter Druck waren insbesondere die Auto-Titel, die zuletzt kräftig zugelegt hatten. Gewinnmitnahmen drückten den Kurs der VW-Vorzugsaktien um 5,4 Prozent. Auch bei Daimler und BMW ging es um 1,6 beziehungsweise 1,5 Prozent nach unten.
Weniger gut behaupten konnte sich der MDax. Er gab um 0,31 Prozent auf 31.750 Punkte nach.
Größter Gewinner bei den mittelgroßen Werten war der Windkraftanlagenbauer Nordex. Der ist zwar im Corona-Jahr tiefer in die roten Zahlen gerutscht, die optimistischen Aussichten konnten die Anleger aber überzeugen. Die Aktie legte fast 7,3 Prozent zu.
Kräftige Abschläge gab es dagegen bei der VW-Beteiligungsholding Porsche (minus sieben Prozent) und bei der Lufthansa (minus vier Prozent).
Was die Anleger sonst noch bewegte:
(mit Material von dpa-AFX)