Nach den starken Verlusten am Vortag kommt es am Freitag zu einer leichten Erholung am deutschen Aktienmarkt. Zur Stunde kämpft der DAX mit der Marke von 10.900 Punkten. Aus Sicht der Charttechnik können Anleger damit aber noch lange nicht aufatmen.
Der Kursverlauf am Donnerstag hat viele Börsianer im Mark erschüttert. Das Minus war das größte seit dem Brexit-Votum im Jahr 2016. Wie vom AKTIONÄR erwartet wurde sogar das Gap vom November 2016 bei 10.786 geschlossen - sogar schneller als geplant.
Immerhin gab es von 10.761 Punkten aus eine Gegenbewegung - selbstverständlich nur mit Unterstützung der Wall Street. Der Dow Jones hatte 800 Zähler im Minus gelegen, ehe Fed-Chef Powell mit positiven Aussagen zur Wirtschaft eine Erholungsrallye lostrat.
Rein in die Lücken!
Aus technischer Sicht befindet sich der DAX weiter im Bärenmarkt. Durch den Bruch der 11.000-Punkte-Marke wurde ein neues starkes Verkaufssignal generiert, das weitere Kursverluste wahrscheinlich werden lässt. Auf Basis der übergeordneten Schulter-Kopf-Schulter-Formation und des Bruchs der Nackenlinie errechnet sich ein Korrekturpotenzial bis 11.400. Unweit davon liegt eine wichtige Unterstützung bei 10.174.
Negiert werden die jüngsten Verkaufssignale nur durch einen schnellen Anstieg über die Marken von 11.200 beziehungsweise 11.400. Dann wären zumindest die ersten beiden Kurslücken, die zuletzt aufgerissen wurden, geschlossen. Ein Befreiungsschlag wäre aber erst ein Durchbruch der 11.600-Punkte-Marke.
Brexit und Trump
Damit dieses Szenario aufgeht, müsste aber einiges in der Welt passieren. So müsste das Parlament den Brexit-Plänen von Theresa May zustimmen. Trump müsste nicht weiter Öl ins (Handels-)Feuer gießen, sondern die Verhandlungen mit China zügig voranbringen. JPMorgan-Chef Jamie Dixon sieht die Wahrscheinlichkeit für einen Deal bei 60 Prozent innerhalb der vorgesehenen 90-Tage-Frist.
Sollte der DAX hingegen das Tief vom Vortag unterschreiten, ist mit einem neuen starken Abwärtsimpuls zu rechnen. Dann rücken oben genannte Zielmarken in den Fokus.
DER AKTIONÄR ist short im DAX mit dem Turbo-Short DDJ4YL. Der Stoppkurs sollte auf Einstand (10,70 Euro) nachgezogen werden. Mehr dazu in der Sendung "DAX-Check" bei DER AKTIONÄR TV.