Nach der schwachen Vorwoche dürfte der DAX auch am Montag mit geringen Verlusten im Bereich um 15.530 Punkten in die neue Handelswoche starten. Am Freitag war er mit zwischenzeitlich 15.471 Punkten an die Tiefpunkte der vergangenen Monate heran gerutscht, und hatte auch seine 200-Tage-Linien nur mit Mühe gehalten. Im Fokus bleibt aus charttechnischer Sicht das Juli-Tief bei 15.456 Zählern.
An der Großwetterlage hat sich nichts Wesentliches geändert. Die Leitzinsen sind stark erhöht worden, um die deutlich gestiegene Inflation zu bekämpfen. Jetzt rücken Wachstumssorgen immer mehr in den Vordergrund, nachdem sich die Teuerung abgeschwächt hat. Allerdings sorgen die zuletzt gestiegenen Ölpreise für neue Inflationsgefahren.
Laut Metzler-Chefvolkswirt Edgar Walk dürfte die Eurozonen-Inflation erst einmal weiter fallen, da vorerst noch die Basiseffekte unterstützend im Hinblick auf die Energiepreis-Entwicklung wirken würden. Erst im Dezember drohe ein Anstieg aufgrund der aktuellen Ölpreisentwicklung.
Am Vormittag (10 Uhr) gibt in München das Ifo-Institut sein monatliches Geschäftsklima bekannt. Nachdem sich die Stimmung infolge der trüben Wirtschaftsaussichten schon in den Vormonaten verschlechtert hat, wird erneut mit einem Rückgang gerechnet. Die Experten der LBBW rechnen zum fünften Mal in Folge mit einer Eintrübung, „weil sich insbesondere die Einschätzung der aktuellen Lage nochmals merklich verschlechtert.“ Immerhin dürfte sich das Tempo des Abwärtstrends verlangsamen, da bei der Erwartungskomponente eine Bodenbildung zunehmend wahrscheinlicher werde.
Am Nachmittag tritt EZB-Präsidentin Christine Lagarde vor den Wirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments, um ihre regelmäßige Anhörung abzuhalten. Nach kräftigen Zinsanhebungen zur Inflationsbekämpfung hatte die Notenbank zuletzt angedeutet, dass das Ende der Zinsanhebungen erreicht sein oder nicht mehr weit entfernt sein könnte.
Renk vor IPO
Antriebstechnik-Hersteller Renk hat die Preisspanne für seinen geplanten Börsengang festgelegt. Bis zu 27,025 Millionen Aktien sollen zum Preis von je 15 bis 18 Euro angeboten werden. Das Platzierungsvolumen soll zwischen 405 und 486 Millionen Euro liegen. Die Angebotsfrist läuft von diesem Dienstag bis voraussichtlich zum 4. Oktober.
Die emittierten Aktien stammen aus dem Besitz der Rebecca BidCo S.à.r.l., eine Holding-Gesellschaft, die sich mehrheitlich im Besitz der Beteiligungsgesellschaft Triton befindet. Der Streubesitz soll sich auf bis zu 27 Prozent belaufen. An der Frankfurter Börse sollen die Papiere ab dem 5. Oktober gehandelt werden.
Unternehmensnachrichten und Analystenstimmen sind am Montag ansonsten noch Mangelware. DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über sämtliche wichtigen Entwicklungen und Neuigkeiten an den nationalen und internationalen Märkten berichten.
(Mit Material von dpa-AFX)