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22.09.2023 Fabian Strebin

DAX & Co: Versöhnlicher Wochenschluss - Siemens Healthineers, Jungheinrich und Allianz top

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DAX

Eine Stabilisierung der US-Börsen hat dem Dax am Freitag einen recht versöhnlichen Wochenabschluss beschert. Der deutsche Leitindex schloss fast unverändert, auf Wochensicht hat er aber rund zwei Prozent eingebüßt. Verschiedene Analystenstudien schoben mehrere Einzeltitel an.

Der DAX ging 0,09 Prozent tiefer bei 15 557,29 Punkten ins Wochenende, nachdem er zeitweise unter die Marke von 15 500 Punkten gerutscht war. Auf Wochensicht verlor der Dax 2,1 Prozent, hielt sich letztlich aber knapp über der gleitenden 200-Tage-Durchschnittslinie, einem wichtigen Gradmesser für den längerfristigen Trend. Die Aussicht auf höhere Zinsen für längere Zeit hatte den Anlegern im Verlauf der Woche die Stimmung verhagelt. Der MDax fiel am Freitag um 0,15 Prozent auf 26.536,25Zähler.

DAX (WKN: 846900)

An der Wall Street wurde nach den Verlusten der vergangenen drei Handelstage eine zaghafte Erholung von den Technologiewerten getragen, die besonders unter den jüngsten Zinssignalen der US-Notenbank Fed gelitten hatten. Seit Mittwochabend müssen sich die Anleger auf ein noch länger hohes Zinsniveau zur Inflationsbekämpfung einstellen. Obwohl die Investoren vorsichtig bleiben, greifen sie nun auch bei einigen deutschen Aktien wieder zu. "Der Verkaufsdruck bei den Dax-Unternehmen hat etwas nachgelassen und die ersten Schnäppchenjäger sind erschienen", kommentierte Marktbeobachter Andreas Lipkow

Seit Mittwochabend müssen sich die Anleger auf ein noch länger hohes Zinsniveau zur Inflationsbekämpfung in den USA einstellen. Angesichts steigender Anleiherenditen werden daher nun Investments in risikobehaftetere Aktienportfolios teilweise zurückgefahren. Die Rendite auf US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit erreichte mit rund 4,5 Prozent das höchste Niveau seit 2007.

Unter den Einzelwerten bewegten vor allem Analystenkommentare. An der DAX-Spitze gewannen Siemens Healthineers 3,5 Prozent. Der Medizintechnikkonzern dürfte gut durch sein Schlussquartal 2022/23 gekommen sein, erwartet JPMorgan-Analyst David Adlington. Er rechnet zudem mit einem guten Start samt starker Auftragsdynamik für das neue Geschäftsjahr.

Siemens Healthineers (WKN: SHL100)

Ebenfalls von einer JPMorgan-Studie gestützt, gewannen die Allianz-Papiere ein Prozent auf 233 Euro. Analyst Farooq Hanif bleibt für die Versicherungsbranche positiv gestimmt, wobei die Allianz unabhängig von der Wirtschaftslage ihre selbst gesteckten Ziele erfülle. Diese Fähigkeit, Schocks zu verkraften, werde vom Markt ebenso übersehen wie die attraktive Kapitalrendite, schrieb er und empfiehlt die Aktie nun zum Kauf bei einem um 30 Euro höheren Kursziel von 270 Euro.

Allianz (WKN: 840400)

Die deutlichen Gewinne der MTU-Aktie bröckelten bis zum Nachmittag ab. Am Ende ging es nur noch um 0,1 Prozent nach oben auf 162 Euro. Hier war es die Citigroup, die nach dem jüngsten Kurseinbruch ein Kaufurteil aussprach. Zwar senkte Analyst Charles Armitage sein Kursziel auf 217 Euro, das würde aber immer noch großes Kurspotenzial bedeuten. Die Verluste der Aktie des Triebwerksbauers infolge der GTF-Triebwerksprobleme seien überzogen, urteilte er, - ähnlich wie auch Metzler-Analyst Stephan Bauer. Er sieht noch Kurspotenzial bis 208 Euro und bekräftigte daher seine Kaufempfehlung.

MTU Aero Engines (WKN: A0D9PT)

Im MDAX legten Jungheinrich nach einem Kommentar der britischen Investmentbank Barclays um 2,2 Prozent auf etwas über 29 Euro zu. Analyst Timothy Lee nahm das Papier des Gabelstaplerherstellers bei einem Kursziel von 36 Euro mit "Overweight" auf. Die Aktie biete eine attraktive Bewertung, schrieb er und verwies auf das Potenzial aus dem wachsenden Geschäft mit Lagerautomatisierung und lobte außerdem die starke Bilanz.

Jungheinrich Vz. (WKN: 621993)

Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben sich am Freitag nur wenig bewegt. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg geringfügig um 0,02 Prozent auf 129,65 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen lag mit 2,72 Prozent leicht unter ihrem am Vortag markierten Höchststand seit dem Jahr 2011 von 2,78 Prozent.

Zinsauftrieb kommt derzeit von der Geldpolitik. Zwar nähern sich viele große Zentralbanken dem Zinsgipfel, von dem aus zunächst keine weiteren Zinsanhebungen vorgenommen werden dürften. Allerdings sind bis dorthin noch Anhebungen denkbar. Beispielsweise schließen die US-Notenbank Fed, die Europäische Zentralbank (EZB) oder die Bank of England weitere Zinsschritte nicht aus. Das treibt die Renditen an den Finanzmärkten.

Mit Material von dpa-AFX.

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