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02.12.2019 Jochen Kauper

Daimler: Weiter abwärts!

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Daimler

Daimler muss sparen. Um wie geplant 1,4 Milliarden Euro beim Personal einzusparen, will der Stuttgarter Konzern in der Verwaltung vor allem freiwerdende Stellen nicht nachbesetzen, die Altersteilzeit ausweiten und Mitarbeitern Abfindungen anbieten. Insgesamt wird Daimler in den kommenden drei Jahren weltweit mehr als 10 000 Arbeitsplätze abbauen. Die Analysten sind unterschiedlicher Meinung, was die Entwicklung der Aktie angeht.

Daimler- Vorstandschef Ola Källenius hatte die Sparpläne Mitte November schon einmal grob skizziert, als er Investoren in London seine Strategie für die kommenden Jahre erläuterte. Am Freitag war es dann Personalvorstand Wilfried Porth, der verkünden musste, was das 1,4-Milliarden-Ziel konkret für die Arbeitsplätze bedeutet. "Mit den jetzt gemeinsam mit dem Betriebsrat beschlossenen Eckpunkten zur Verschlankung des Unternehmens können wir dieses Ziel bis Ende 2022 erreichen", sagte Porth und versprach, so sozialverträglich wie möglich vorzugehen.

Hohe Investitionen

Aus Sicht des Konzerns ist das Personal - gut 178 000 Leute allein in Deutschland - schon ganz grundsätzlich zu teuer, was die Wettbewerbsfähigkeit schmälert. Zugleich muss Daimler das nötige Geld zusammenbekommen für Investitionen in Zukunftsthemen wie die Elektromobilität oder das autonome Fahren - und das zu einem ungünstigen Zeitpunkt.

Jahresprognose runter

Die weltweite Autokonjunktur lahmt, es gab Produktions- und Absatzprobleme, zudem musste der Konzern zuletzt Milliardensummen vor allem für seine Diesel-Altlasten zurücklegen. Auch die Einhaltung der strenger werdenden Vorgaben der EU für den Kohlendioxid-Ausstoß (CO2) der Neufahrzeuge kostet viel Geld. Gleich zweimal musste Källenius, der erst im Mai den Vorstandsvorsitz von Dieter Zetsche übernommen hatte, die Jahresprognose für 2019 nach unten korrigieren. Im zweiten Quartal rutschte Daimler gar in die roten Zahlen.

Um das alles aufzufangen, will Källenius nicht nur beim Personal sparen. Auch die Materialkosten sollen runter, die Investitionen gekappt, die Modellpalette gestrafft und der ganze Laden effizienter aufgestellt werden.

Downgrade von der Commerzbank

Während JP Morgan und die RBC für die Aktie von Daimler ein Kursziel von 62 Euro für realistisch erachten, hält Goldman Sachs dagegen. 36 Euro lautet das Ziel der amerikanischen Investmentbank. Am Freitag legt die Commerzbank mit einer Verkaufsstudie nach. 41 Euro lautet das Kursziel von Analyst Demian Flowers.

"Die nächsten fünf Jahre werden für die Autobauer sehr schwer werden."

Ferdinand Dudenhöffer CAR-Institut

Betrachtet man die deutschen Auto-Hersteller, so hat der VW-Konzern die besten Karten. „VW-Chef Herbert Diess hat vor drei Jahren mit der Neuausrichtung Gas gegeben und das kann man an den Elektromobilitäts-Plattformen und dem ID3 und Porsche Taycan sehen“, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber DER AKTIONÄR. Und ergänzt: „Die nächsten fünf Jahre werden für die Autobauer sehr schwer werden. Der Automarkt erlebt derzeit einen Einbruch in China durch den Handelsstreit. Auf der anderen Seite der Umbruch Richtung Elektromobilität. Das muss jetzt schnell gehen, sonst kommen hohe Strafzahlungen“, ergänzt Autoexperte Dudenhöffer.

Daimler (WKN: 710000)

Wie geht es mit der Daimler-Aktie weiter? Der Trend zeigt derzeit eher nach unten. Die horizontale Unterstützung bei 51,90 Euro wurde zuletzt durchbrochen. Der nächste Support liegt bei 50,08 Euro.


Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Daimler



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