Schlechte Nachrichten haben die Papiere der deutschen Autobauer erneut belastet. Daimler, VW und BMW kämpfen nach wie vor mit den Nachwehen des Dieselgate-Skandals. In den USA mussten die Konzerne bei den Absatzzahlen im Mai einen herben Dämpfer hinnehmen. Vor allem VW steht unter Druck.
Nach der Affäre um manipulierte Emissionswerte tut sich Volkswagen in den USA nach wie vor schwer mit dem Verkauf der eigenen Autos. Im Mai ging der Absatz im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 17,2 Prozent auf 28.779 Fahrzeuge zurück. Zumindest bei den Premiumtöchtern läuft es verhältnismäßig gut. Audi und Porsche verkauften im letzten Monat 1,6 beziehungsweise 7,3 Prozent mehr Autos als im Vorjahr.
Den insgesamt enttäuschenden Mai-Absatz bekamen auch die Rivalen Daimler und BMW zu spüren. Die Oberklasse-Anbieter mussten im Jahresvergleich einen Rückgang von 1,9 und 8,8 Prozent hinnehmen. Analysten machten als Hauptursache für den verstärkten Rückgang zwei fehlende Verkaufstage im Vergleich zum Vorjahr aus. Der Auto-Boom in den USA dürfte dennoch weitergehen. „Der Ausblick deutet nach wie vor auf ein weiteres Rekordjahr hin“, so Analystin Stephanie Brinley vom Branchendienst IHS Automotive. „Unsere Jahresprognose liegt bei 17,8 Millionen Neuwagen, was einem Anstieg von 1,8 Prozent zum Vorjahr entspricht."
Boden gefunden
Die Autoaktien sind zuletzt deutlich unter die Räder gekommen. Nach dem erneuten Rücksetzer dürfte inzwischen ein Boden gefunden sein. Mutige können auf die VW-Aktie setzen. Der Aufwärtstrend ist nach dem enormen Wertverlust immer noch intakt. Konservative, die auf die Autobranche setzen wollen, sollten derzeit Daimler vorziehen.
(Mit Material von dpa-AFX)