Daimler zieht das Tempo in Sachen E-Mobility und Software an. Unter dem Leitbegriff "Electric only" wird das ganze Mercedes-Geschäft auf elektrisches Fahren ausgerichtet. Neue Erlösmodelle winken durch den zusätzlichen Fokus auf Software.
2025 sollen 50 Prozent der gesamten Mercedes-Flotte vollelektrisch beziehungsweise als Plug-in verkauft werden. Um das Jahr 2030 werden dann aller Voraussicht nach nur noch vollelektrische Autos verkauft. "Das ist eine sehr große Überraschung und absolut richtiger Schritt von Källenius so engagiert in die Zukunft zu gehen“, sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut gegenüber dem AKTIONÄR.
Besonders interessant waren zuletzt die News bezüglich der Batteriezellen. Daimler will in Zukunft mit Partnern auch selbstständig Batteriezellen - also sozusagen das Herzstück von Batterien – bauen. Noch bleiben aber viele Fragen dazu offen. Vor allem, mit welchem Partner Daimler diese Strategie umsetzen wird.
„Klar braucht Mercedes dazu jede Menge an Batteriezellen und die Supply-Chain dazu scheint ausgearbeitet. 200 GWh ist schon eine große Nummer, aber absolut richtig“, sagt Dudenhöffer.
Mögliche interessante Partner könnten Northvolt oder im Hochleistungsbereich Varta oder Custom Cells sein. Auch der französische Batterie-Hersteller ACC wäre eine Option – wenn auch mit geringer Wahrscheinlichkeit.
Auch was das Thema Software betrifft, legt Daimler einen Gang zu.
„Software definiert das Auto von morgen. Wer den Software- und den Zug zum autonomen Fahren verpasst, verpasst die Autoindustrie und Autokunden von morgen. Daher ist es absolut richtig, das „Software-driven car“ als zentrales Thema für die Zukunft zu nehmen", so Dudenhöffer.
Die Richtung bei Daimler stimmt. Jedoch bleiben noch einige Fragen offen, vor allem, was die eigene Batteriezellen-Produktion betrifft. Charttechnisch hat sich das Bild bei der Daimler-Aktie zuletzt aber wieder aufgehellt. Das Papier notiert in der Nähe der 50-Tage-Linie, die bei 75,93 Euro verläuft. Kann die Aktie diese Hürde überwinden, rückte der Widerstandsbereich bei 80,00 Euro in den Fokus. Nach unten sichert die Aktie ein Support bei rund 70,00 Euro ab. Anleger bleiben investiert.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Daimler.