Etwa 30 Elektrofahrzeuge bieten die Autohersteller inzwischen als Serienmodelle an. Das geht aus Angaben des Verbands der Automobilindustrie (VDA) hervor. Zu Elektrofahrzeugen werden dabei auch Hybridautos gezählt, die Verbrennungsmotor und Stromantrieb kombinieren. Die meisten elektrisch betriebenen Autos sind solche Hybride, die sowohl mit Benzin als auch an der Steckdose betankt werden können.
Reine Elektroversionen ohne Benzin-Unterstützung sind noch rar: Allein BMW hat ein Elektroauto im Programm, das ausschließlich als solches gedacht ist. Andere Hersteller haben den E-Motor bislang nur als Variante im Angebot. Bei Volkswagen sind das beispielsweise E-Golf und E-Up, bei Daimler die B-Klasse und eine Version des Smart.
Einige Hersteller planen aber in den nächsten Jahren reine E-Modelle. Opel will seinen bislang hybriden Ampera 2017 vollelektrisch auf die Straße schicken. Audi folgt 2018 mit einem Elektro-SUV, auch Daimler will dann ein reines E-Modell mit einer Reichweite von 400 bis 500 Kilometern schaffen. Porsches Elektromodell, dass unter dem Namen "Mission E" läuft, wird erst später kommen.
VW: Endlich!
Ebenso ist es bei Volkswagen. Endlich möchte man meinen, denn musste erst der verheerende Abgas-Skandal her, damit beim größten Autobauer der Welt ein Umdenken einsetzt? Bis 2020 sollen mehr al 20 neue, zusätzliche Modelle hinzukommen. „So wollen wir das Elektroauto zu einem neuen Markenzeichen von Volkswagen machen“, sagt VW-Vorstand Matthias Müller
BMW: Warum dauert das so lange?
Irgendwie warne es enttäuschende Nachrichten die BMW-Chef Harald Krüger auf der Haupotversammlung präsentierte. BMW will seinen nächsten Stromer unter der „i“-Flagge erst im Jahr 2021 präsentieren! Nachdem BMW unter Reithofer vorpreschte und Milliarden in die Elektroflitzer i3 und i8 investierte, scheint den Manager jetzt der Mut zu verlassen. Schade!
Daimler wacht auf!
Daimler dagegen scheint aufzuwachen. Mittelfristig will der Autobauer eine „grüne“ Submarke ins Leben rufen. BMW hat es mit seinen beiden Rennern i3 und i8 vorgemacht. Laut Vertriebschef Ola Källenius sei der Start einer solchen, auf umweltfreundlichere und nachhaltigere Automobile fokussierten, Tochtermarke durchaus möglich. Bis es soweit sei, wolle man sich jedoch vorrangig auf die Erweiterung des Angebots an teilelektrischen Plug-in-Hybrid- und reinen Elektroautos der Kernmarke Mercedes-Benz konzentrieren.„Was wir auf unserem Weg in Richtung Nullemissionen machen werden, ist umfangreich in alternative Antriebe und Elektrifizierung zu investieren“, erklärte Källenius im Gespräch mit Autocar. Das sei eine „sehr breitgefächerte Strategie“, bedeute aber vorerst, dass der schwäbische Hersteller bis Ende 2017 mit zehn Plug-in-Hybridautos über das wohl umfassendste Angebot aller Premium-Anbieter in diesem Segment verfügen wird.
VW-Aktie vor BMW und Daimler
Was die Aktien betrifft, so sehen Daimler wie auch BMW nicht sonderlich gut aus. Die Charts sind angeschlagen. Deshalb: aus Trading und rein technischen Gesichtspunkten bietet sich aktuell eher der Kauf der VW-Aktie an. Das Papier zeigt seit einigen Wochen wieder Relative Stärke. Die Aktie ist über die 200-Tage-Linie ausgebrochen und will weiter nach oben. Nächster Halt: 138 Euro!
(Mit Material von dpa-AFX).