Daimler-Aktionäre blicken auf eine ereignisreiche Woche zurück. Erst stimmte Daimler-Chef Dieter Zetsche Aktionäre und Mercedes-Fahrer auf Zeiten des Wandels („Wir sind erledigt, wenn wir so weitermachen“) ein, dann äußerten Branchenexperten Bedenken ob der Zukunftsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie, die sich zunehmendem Wettbewerbsdruck aus ungewohnter Richtung ausgesetzt sieht. Kurz vor Wochenschluss lassen neue Zahlen nun tief blicken. Es droht ein holpriger Wochenstart.
Beim Autobauer Daimler steht auf Wochensicht ein Plus zu Buche. Schon am Montag der neuen Woche aber könnte die Aktie wieder in den Rückwärtsgang schalten. Der Stuttgarter Sterne-Konzern hat auch im zweiten Monat des Jahres in den USA einen deutlichen Dämpfer beim Verkauf eingefahren. Im Februar setzte das Unternehmen 21.660 Pkw der Marke Mercedes-Benz ab und damit 12,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, wie das Unternehmen am Freitag in Atlanta mitteilte. Es sei sehr herausfordernder Monat gewesen, sagte denn auch US-Chef Dietmar Exler. Sowohl von der volumenstarken E-Klasse als auch den SUV-Modellen GLA, GLC und GLE verkaufte Mercedes deutlich weniger Autos. Nach zwei Monaten steht ein Minus von 11,8 Prozent zu Buche. Auch bei den kleinen Nutzfahrzeugen steht Daimler in den USA derzeit schwächer da.
Auf dem wichtigen US-Markt droht derzeit eine Flaute, unter anderem weil der beliebte Autokauf auf Pump wegen steigender Zinsen nicht mehr so attraktiv erscheint. Zudem hielt das kalte Wetter in einigen Regionen die Käufer vom Besuch im Autohaus ab. Trostpflaster für Daimler-Aktionäre: Auch andere Hersteller wie Volkswagen, Audi und Fiat Chrysler kämpfen mit Absatzrückgängen auf dem wichtigen US-Markt. Dass BMW im Februar mit 23.558 Fahrzeugen der Stammmarke wieder mehr Pkw verkauft hat als Mercedes-Benz lässt die Schadenfreue aber nur kurz währen.
Hinzu kommt, dass Anlegern noch die Worte des scheidenden Daimler-Chefs Dieter Zetsche in den Ohren wiederhallen. Zetsche hatte auf der Mobilfunkmesse MWC in Barcelona am Montag klargestellt, es sei kein „Naturgesetz, dass Daimler ewig besteht“. Und auch die jüngsten Einlassungen von Branchenexperten zur deutschen Automobilindustrie klingen derzeit wenig erfrischend. Prof. Ferdinand Dudenhöffer stellte fest: "Jetzt ist die Zeit der Kooperationen." Das sei für die deutsche Autoindustrie – Achtung – eine Überlebensfrage. Immerhin, was Kooperationen angeht, absolviert gerade Daimler derzeit einen Marathonlauf im Sprinttempo. In Barcelona besiegelte Zetsche eine Zusammenarbeit mit Microsoft bei IT-Diensten in der Cloud. Mit BMW paktiert man jetzt beim Carsharing. Und neuerdings auch beim Mega-Thema Autonomes Fahren. So einigten sich BMW und Daimler auf eine Zusammenarbeit in diesem Bereich.
Angesichts der schwachen US-Verkaufszahlen droht den Aktien von Daimler und Volkswagen am Montag ein holpriger Start in den Handel. Dass der Schulterschluss zwischen BMW und Daimler nicht bei den Themen Carsharing und Autonomes Fahren enden muss und wird, lesen Sie kommende Woche im Börsen.Briefing., dem kostenfreien täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR. Registrieren Sie sich einfach und unverbindlich unter www.boersenbriefing.de mithilfe Ihrer E-Mail-Adresse und lesen Sie im Börsen.Briefing. wohin das Zusammenrücken führen kann. Es lohnt sich.
Mit Material von dpa-AFX
Ein Beitrag von Leon Müller, Chief Editor Börsen.Briefing. – dem täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR (registrieren Sie sich kostenfrei unter www.boersenbriefing.de)
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