Nach den Kursgewinnen zum Wochenbeginn wurden die Aktien der Automobil-Werte zuletzt wieder abverkauft. Neben einem starken Rückgang der Neuzulassungen in Europa im Januar dürften auch die Probleme von Apple in China den Investoren die Auswirkungen des Coronavirus auf die Lieferketten in dem Land nochmals vor Augen geführt haben.
Europa schwächelt
Die Pkw-Neuzulassungen in der Europäischen Union sind im Januar zurückgegangen. In den 27 Ländern der EU ohne Großbritannien sanken die Zulassungen um 7,5 Prozent auf 956.779 Autos, wie der europäische Branchenverband Acea am Dienstag in Brüssel mitteilte.
Hinzu kommt: Laut Morgan Stanley sind die durchschnittlichen Gewinnschätzungen für den europäischen Autosektor 2020 und 2021 zuletzt nochmals gesenkt worden. Auf Sicht von zwölf Monaten hätten Analysten die Gewinnprognosen um fast ein Viertel reduziert.
Hohe investitionen
Daimler kämpft an mehreren Fronten. Die Investitionen in die Elektromobilität, selbst fahrende Autos verschlingen Milliarden. Daimler wird demnach keine großen Sprünge beim Gewinn machen.
Dividende runter
Deshalb hat Daimler nach dem Gewinneinbruch 2019 auch die Dividende drastischer gekürzt als erwartet. Die Aktionäre sollen je Aktie für das abgelaufene Geschäftsjahr nur noch 0,90 Euro Ausschüttung erhalten nach 3,25 Euro das Jahr zuvor. Daimler hat dadurch auch seinen letzten Trumpf verspielt. Schließlich kam das Papier zuletzt noch auf eine Dividendenrendite von 7,5 Prozent. Aktuell beträgt die Rendite nur noch 2,1 Prozent.
Noch ist Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut für Daimler optimistisch. „Und ich gehe mal davon aus, dass deutliche geplante Effizienzverbesserungen den Weg aufzeigen, damit Daimler wieder in die alte Spur geht“, sagt Dudenhöffer gegenüber DER AKTIONÄR.
Die Aktie von Daimler versucht sich derzeit an einer Bodenbildung. Eine wichtige Unterstützung stellt die Marke von 41,15 Euro dar. Hier verläuft eine horizontale Unterstützung. Fällt die Marke, kann die Aktie bis auf 40,25 Euro durchgereicht werden. Das Tief vom 20. August 2019. Sofern auch die Marke nicht hält, lautet der nächste starke Widerstand auf dem Weg nach unten bei 39,90 Euro. So tief notierte die Aktie zuletzt im April 2012.
(Mit Material von dpa-AFX)