Daimler hat im abgelaufenen Quartal wegen des Halbleitermangels einen deutlichen Einbruch bei den Pkw-Verkäufen hinnehmen müssen. Im Vorfeld der Zahlen bestätigte das Bankhaus Metzler seine positive Haltung zur Aktie.
Daimler lieferte von seiner Stammmarke Mercedes-Benz von Juli bis Ende September weltweit 428.361 Autos an die Kunden aus - das waren 30,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie Daimler am Mittwoch in Stuttgart mitteilte.
In vielen Regionen gab es heftige, prozentual zweistellige Rückgänge, so auch in Deutschland und Europa sowie im größten Markt China. Trotz einer weltweit robusten Nachfrage und einem starken Auftragseingang habe der anhaltende Engpass bei Halbleitern die Verkäufe begrenzt, hieß es.
Im bisherigen Jahresverlauf hat die Marke Mercedes-Benz die Auslieferungen noch um 2,7 Prozent auf 1,59 Millionen Autos steigern können. Der Vorsprung vor dem von den Corona-Lockdowns belasteten Vorjahr ist nach dem dritten Quartal damit aber deutlich abgeschmolzen. Daimler-Chef Ola Källenius hatte bereits vor einem schwächeren Verkaufsergebnis in der zweiten Jahreshälfte gewarnt. Inklusive der Kleinwagenserie Smart und den kleinen Nutzfahrzeugen steht von Januar bis Ende September noch ein Plus von 3,8 Prozent auf 1,86 Millionen Fahrzeuge zu Buche.
Trotz der Lieferengpässe bleibt das Bankhaus Metzler für die Daimler-Aktie positiv gestimmt. Analyst Jürgen Pieper glaubt, dass das gerade ausgelaufene dritte Quartal für den Autosektor das zyklische Tief bedeutet. Pieper geht davon aus, dass BMW und Daimler wegen ihres Schwerpunktes auf Premium-Fahrzeuge eine etwas stabilere Gewinnentwicklung aufweisen werden als Volkswagen. Sein Kursziel für die Daimler-Aktie lautet 87 Euro.
Beflügelt von der Abspaltung der Bus-und Brummi-Sparte glänzte die Daimler-Aktie zuletzt mit Relativer Stärke. In einem stabilen Gesamtmarkt lautet das nächste Etappenziel 80,10 Euro - das Hoch aus dem Monat Juni. Wird auch diese Hürde genommen, ist der Weg bis 85,00 Euro frei. Anleger sollten sich von Rücksetzern nicht aus der Ruhe bringen lassen.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Daimler.