Aus der Luft sieht sie aus wie ein riesiger Krater. Kein Wunder, beträgt doch der Durchmesser zwischen 1,5 und 2,0 Kilometer. Die Tiefe: rund 300 Meter. Die Rede ist von der Grasberg-Mine, der weltweit größten Gold- und gleichzeitig drittgrößten Kupfermine der Welt. Sie liegt in Indonesien und ist eines der Flaggschiffprojekte von Freeport McMoRan, dem weltweit größten börsennotierten Kupferproduzenten. Doch Kupfer ist längst nicht mehr das einzige Geschäft von Freeport. Der Konzern mischt heute auch im Öl- und Gasgeschäft und in der Molybdän-Produktion mit. Im laufenden Jahr will Freeport 4,2 Milliarden Pfund Kupfer, 1,3 Millionen Unzen Gold, 95 Millionen Pfund Molybdän sowie 52,3 Millionen Barrel Öl-Äquivalent produzieren.
Boden bei Rohstoffpreisen?
Beeindruckende Zahlen – doch diese Zahlen haben die Aktie nicht davon abgehalten, sich auf Sicht von einem Jahr nahezu zu halbieren. Die deutlich unter Druck geratenen Rohstoffpreise haben tiefe Spuren in der Bilanz hinterlassen. Der Konzern rutschte in die roten Zahlen. Die Aktionäre waren alles andere als glücklich: Das Papier hat rund 50 Prozent an Wert verloren. Doch die Chancen auf einen Rebound stehen gut. Der Ölpreis scheint sein Tief mittlerweile gesehen zu haben und macht sich wieder auf den Weg nach oben. Auch der Goldpreis hat angesichts der Tatsache, dass die meisten Produzenten ihre Explorationsausgaben zusammengestrichen haben, um überhaupt noch in die schwarzen Zahlen zu kommen, nur noch wenig Potenzial, weiter zu fallen. In den kommenden Jahren wird die Goldproduktion deutlich zurückgehen, was dem Preis Auftrieb geben wird. Und auch im Kupferbereich wird Freeport Geld verdienen: Die Produktionskosten sollten im kommenden Jahr auf 1,20 Dollar je Pfund fallen. Aktuell notiert der Kupferpreis bei 2,61 Dollar je Pfund. Zieht die Konjunktur tatsächlich deutlich an, wird das die Rohstoffpreise weiter antreiben. Die zyklische Baisse bei den Rohstoffen könnte damit ihrem Ende entgegengehen.
Schuldenproblem?
Zwar ist die Nettoverschuldung von Freeport McMoRan mit 19,8 Milliarden Dollar kein Pappenstiel. Doch im laufenden Jahr muss der Konzern nichts und im kommenden Jahr lediglich 200 Millionen Dollar zurückzahlen. Der Hauptanteil wird erst nach dem Jahr 2022 fällig. Kurzfristig plagen den Konzern damit keine größeren finanziellen Probleme.
Zuletzt haben auch Insider den deutlich unter Druck geratenen Kurs von Freeport McMoRan zu Käufen genutzt. So hat Vice Chairman James Flores für 1,2 Millionen Dollar eigene Aktien gekauft. Das ist ein gutes Zeichen. Offensichtlich rechnen die Insider ebenfalls damit, dass der Boden bei der Aktie erreicht ist.
Wette auf Konjunkturerholung
Die Gewinne bei Freeport McMoRan sind stark vom Kupferpreis abhängig. Dank niedriger Kosten wird das Unternehmen bei Kupfer profitabel bleiben. Erholt sich die Konjunktur, wird sich das positiv auf die Entwicklung des Kupferpreises auswirken, da Kupfer das wichtigste Industriemetall ist.
Unser Buchtipp des Tages: Crashkus Rohstoffe!
Autor: Schlegel, Marion / Bussler, Markus
ISBN: 9783942888509
Seiten: 224
Erscheinungsdatum: 29.08.2011
Verlag: Börsenbuchverlag
Art: Broschiert
Weitere Informationen und Bestellmöglichkeiten finden Sie hier
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