Das hat richtig Geld gekostet: Als das Family Office Archegos Capital Investment im März Pleite ging, kam es zu Notverkäufen. Die Kurse von Unternehmen wie Baidu und Farfetch brachen massiv ein. Am Ende blieben einige Banken trotzdem auf Verlusten sitzen – rund 5,5 Milliarden Dollar allein bei der Credit Suisse. Nun gibt es finale Konsequenzen.
Die Bank hatte zuvor bereits einige Mitarbeiter gefeuert. Jetzt gibt sie ihr Geschäft mit Hedgefonds und institutionellen Kunden auf. Für die sogenannten Prime Services wird Kunden eine Wechselmöglichkeit zur französischen BNP Paribas angeboten.
Die Credit Suisse, die auch in den Kollaps eines milliardenschweren Fonds des Pleite-Finanzunternehmens Greensill verwickelt war, verzichtet durch diesen Schritt voraussichtlich auf rund 300 Millionen Dollar Umsatz im laufenden und 500 bis 600 Millionen Dollar im kommenden Jahr.
Während die Credit Suisse also bescheidener wird, setzt BNP Paribas voll auf Skalierung. Die Bank integriert derzeit unter anderem das Prime-Brokerage-Geschäft der Deutschen Bank, das diese 2019 aufgegeben hatte.
Ein Investment in die Credit Suisse drängt sich nicht auf. BNP Paribas hatte DER AKTIONÄR dagegen bereits Ende Juli in Ausgabe 31/21 zum Kauf empfohlen. Anleger liegen derzeit rund 19 Prozent im Plus. Das aktuelle Geschäft mit der Credit Suisse dürfte den Franzosen zusätzlichen Rückenwind verleihen.