Der überraschende Rücktritt des Vapiano-Chefs Cornelius Everke hat den Kurs der Aktie am Montag schwer belastet. Der Titel fällt am frühen Montagmorgen über zwölf Prozent und markiert mit 3,80 Euro ein neues Rekordtief. Everkes Weggang hinterlässt viele Fragen. Die Schadensbegrenzung von Vapiano verpufft am Markt.
Vapiano will die jetzige Strategie nicht ändern, gab die Kölner Restaurantkette bekannt. Der Ex-Ceo sehe das Unternehmen „in der derzeitigen Phase des strategischen Übergangs gut aufgestellt".
Er sei zugleich aber zu der Erkenntnis gelangt, dass er seine Erfahrung und Kompetenz aus persönlichen Gründen „auf absehbare Zeit nicht im geplanten Umfang zum Wohle der Gesellschaft einbringen kann".
Kryptische Worte, die die Börse gar nicht gerne hört. Zudem Everke gerade einmal neun Monate an der Spitze von Vapiano gestanden hatte. Laut Analystin Annabel Hay-Jahans von der Berenberg Bank hat Everke „die grundsätzlichen Probleme bei Vapiano erkannt“. Sein Rücktritt sei eine schlechte Nachricht.
Everke wollte die Kette auf Vordermann bringen. Er setzte auf eine Verschlankung der Menükarte und verbesserte Arbeitsabläufe - lange Warteschlangen hatten mancherorts Kunden verärgert. Der Fokus sollte sich wieder vor allem auf die Profitabilität richten.
Seit Vapiano an der Börse ist, hat das Unternehmen den Aktionären nur Ärger eingebracht. Der plötzliche Rücktritt Everkes ist die nächste Enttäuschung. Ob Vapiano im Knallhart-Wettbewerb der Systemgastronomie jemals eine bedeutende Rolle spielen kann, steht in den Sternen. Der Chart ist eine einzige Katastrophe. Kein Kauf!
(Mit Material von dpa-AFX)