Der Lebensmittelhersteller Kraft Heinz steckt in einer schweren Krise. Am Donnerstag sackte die Aktie um 1,8 Prozent ab und touchierte das Rekordtief bei 31,60 Dollar. Selten hat ein Unternehmen aus einer vermeintlich soliden Branche so schnell so viel Porzellan zerschlagen. Und der Alptraum könnte weitergehen.
„Wenn Kraft Heinz nicht aufpasst, blüht ihnen das gleiche Schicksal wie das von Campbell Soup“, warnt Kult-Moderator Jim Cramer (Mad Money). Campbell Soup war mit seinen Dosensuppen jahrzehntelang dick im Geschäft. Doch irgendwann hielt der Konzern im knallharten Wettbewerb nicht mehr mit. Suppe aus der Dose – in einer Welt des Superfoods, der Smoothies und der Kalorienzählerei wirkt das wie Schnee von vorgestern.
An der Börse wurde Campbell Soup gnadenlos abgestraft. Seit dem Rekordhoch im Jahr 1998 hat die Aktie 43 Prozent eingebüßt. Mit 20 Prozent im Plus (siehe Vergleichschart) ist heute, wer die Dividenden regelmäßig reinvestiert hat. Aber auch so wäre man meilenweit hinter dem S&P 500.
Campell Soup: Hier versagt Buy and Hold auf ganzer Linie
Teurer Umbau
Damit Kraft Heinz nicht ein ähnliches Flop-Invetsment wird, muss der Konzern seine Pipeline komplett umkrempeln und den modernen Essgewohnheiten anpassen. Alle Rezepturen müssen auf den Prüfstand, denn die Kunden wollen heutzutage weniger Zucker, weniger Fett, weniger Geschmacksverstärker, weniger Kalorien.
Das wird teuer. Um die Kosten zu stellen müssen sich die Anleger drauf einstellen, dass Kraft Heinz weitere Male die Dividende reduziert, was der Börse nicht schmecken wird. Eine Studie von Allianz Global Investors zeigt, wie wichtig eine solide Dividendenpolitik für die Aktienkursentwicklung ist. In der Regel entwickeln sich die Aktien der Unternehmen auf lange Sicht besser als der Markt, die bei der Ausschüttung verlässlich sind. Eine solide Dividende sichert zudem in der Regel den Kurs gut ab.
Finger weg
Kraft Heinz hat jede Probleme. Die Aktie ist kein Kauf.