Covestro legt am Dienstag seine Zahlen für das abgelaufene Jahr vor - ein corona-bedingt ziemlich wechselhaftes Jahr: So schlug die Corona-Pandemie anfangs auch bei dem Chemiekonzerns deutlich ins Kontor. Ab Mai ging es dann aber Stück für Stück aufwärts, zuletzt immer schwungvoller.
Der Konzern profitierte dann von Kostensenkungen sowie einer Erholung insbesondere in Asien. So rissen die Kunden den Haushalts- und Unterhaltungselektronikherstellern ihre Produkte 2020 phasenweise aus den Händen. Das Homeoffice boomte weltweit, und viele Menschen hübschten ihre Wohnungen auf, da sie wegen der Lockdowns viel Zeit zu Hause verbrachten. Das hilft auch Covestro, dessen Kunststoffe etwa in Smartphone-Hüllen stecken, aber auch für die Dämmung von Kühlschränken sorgen.
Und auch die Autoindustrie kam in den vergangenen Monaten immer besser in Tritt. Das Geschäft mit den Autoproduzenten und -zulieferern macht bei Covestro rund ein Fünftel des Umsatzes aus. Hinzu kommt der Boom der Erneuerbaren Energien. Das hilft dem Geschäft mit Materialien für Windkraftanlagen.
Konzernchef Markus Steilemann wurde denn auch im Jahresverlauf immer zuversichtlicher. Seit Dezember stellt er 1,44 bis 1,5 Milliarden Euro als Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) in Aussicht. Das wäre zwar etwas weniger als 2019, aber mehr als doppelt so viel wie noch im Frühjahr nach dem Ausbruch der Corona-Krise für den schlimmsten Fall befürchtet.
Für das Mengenwachstum im Kerngeschäft wird ein Rückgang erwartet, in Aussicht gestellt sind minus 5 bis minus 6 Prozent. Der freie operative Mittelzufluss (Free Operating Cashflow) soll zwischen 400 und 550 Millionen Euro liegen.
Damit rechnen die Analysten
Die Analysten hoben ihre Schätzungen zuletzt reihenweise an. Von dem DAX-Konzern befragte Branchenexperten erwarten für 2020 bei einem Umsatz von geschätzten knapp 10,8 Milliarden Euro mittlerweile ein Ebitda von rund 1,48 Milliarden Euro. Davon dürften allein im Schlussquartal 643 Millionen Euro erzielt worden sein. Für das neue Jahr 2021 haben die Branchenkenner ein operatives Ergebnis in Höhe von 1,88 Milliarden Euro auf dem Zettel.
Mit Blick auf den Absatz sind sie zuversichtlich, dass es in den letzten drei Monaten des Jahres für ein Mengenwachstum im Kerngeschäft um 2,6 Prozent gereicht haben dürfte. Für das Gesamtjahr würde sich damit ein Minus von 5,6 Prozent ergeben.
Der auch mit Blick auf die Dividende wichtige freie operative Mittelzufluss dürfte sich auf 503 Millionen Euro belaufen, schätzten die Experten im Durchschnitt.
DER AKTIONÄR ist für die Covestro-Aktie nach wie vor zuversichtlich gestimmt. Anleger können bei einem der bisher stärksten DAX-Titel des laufenden Jahres weiterhin einsteigen. Der Stoppkurs kann nun auf 47,00 Euro nachgezogen werden.
Mit Material von dpa-AFX