Mit der Aktie von Covestro ging es zuletzt erneut deutlich bergab. Die Sorgen vor einem Engpass bei der Gasversorgung wachsen weiter. Nun haben die Experten der US-Investmentbank Goldman Sachs die Anteilscheine des Chemieriesen erneut genauer unter die Lupe genommen. Das Ergebnis liest sich durchaus überraschend.
Denn die Analystin Georgina Fraser hat für den DAX-Titel einen fairen Wert ermittelt, der bei satten 78,00 Euro liegt (zuvor lag das Kursziel noch bei 79,00 Euro). Daraus würde sich ausgehend vom gestrigen Schlusskurs ein Aufwärtspotenzial von äußerst bemerkenswerten 133 Prozent errechnen. Dementsprechend belässt Goldman die Covestro-Papiere auch auf ihrer viel beachteten „Conviction Buy List“. Fraser geht davon aus, dass der Kunststoffkonzern die Talsohle bei den Margen im dritten Quartal erreichen sollte, danach dürfte es wieder aufwärts gehen.
Citigroup rät zum Verkauf
Ein anderes Geldhaus aus den USA ist für die Covestro-Aktie hingegen weitaus weniger optimistisch gestimmt. So hat die Citigroup ihr Anlagevotum erneut mit "Sell" bekräftigt. Das Kursziel wurde nun von 38,00 auf 32,00 Euro verringert.
Ein Kauf der Aktie von Covestro ist genauso wie bei BASF eine Art Wette darauf, dass die Gasversorgung in Deutschland gesichert bleibt. Sollte dies gelingen, dann dürfte der aktuell sehr günstig bewertete DAX-Titel in Zukunft wieder deutlich höher notieren. Kommt es hingegen tatsächlich auch nur kurzfristig zu Engpässen, sind weitere Kursrückgänge vermutlich unausweichlich. Ein Kauf der aktuell charttechnisch angeschlagenen Aktie drängt sich in der aktuellen Lage nicht auf. Bereits investierte Anleger beachten den Stopp bei 30,00 Euro.