Covestro wird wegen der hoheh Gas- und Energiepreise und einer zurückhaltenderen Kauflaune der Verbraucher für das laufende Jahr noch etwas vorsichtiger. Der DAX-Konzern rechnet laut einer Mitteilung vom Dienstag für 2022 mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 1,7 und 1,8 Milliarden Euro, nachdem bislang 1,7 bis 2,2 Milliarden Euro auf dem Zettel gestanden hatten.
Analysten erwarten im Mittel gut 1,8 Milliarden Euro. Im abgelaufenen dritten Quartal brach das operative Ergebnis im Jahresvergleich um fast zwei Drittel auf 302 Millionen Euro ein. Damit erreichte Covestro das untere Ende der eigenen Zielsetzung und blieb ein wenig hinter der Konsensschätzung zurück. Unter dem Strich hielten die Leverkusener sich mit 12 Millionen Euro knapp in der Gewinnzone, nach einem Überschuss von 472 Millionen Euro vor einem Jahr. Der freie operative Mittelzufluss, also das Geld, was im Tagesgeschäft letztlich bei Covestro hängen bleibt, sank um mehr als 90 Prozent auf 33 Millionen Euro.
Hier kalkuliert Konzernchef Markus Steilemann für 2022 nun mit 0 bis 100 Millionen Euro, nachdem seit der Prognosesenkung im Sommer bis zu 500 Millionen Euro avisiert worden waren. Der Umsatz stieg im Sommerquartal indes dank höherer Verkaufspreise und des schwachen Eurokurses zum US-Dollar um rund sieben Prozent auf 4,6 Milliarden Euro.
Dass das abgelaufene Quartal für Covestro schwierig war und die kommenden Quartale herausfordernd werden, dürfte keinen Marktteilnehmer mehr überraschen. Angesichts eines Börsenwertes (6,9 Milliarden Euro) deutlich unter dem ausgewiesenen Eigenkapital (8,6 Milliarden Euro) sollte dies im Kurs auch eingepreist sein. Mutige können weiterhin auf eine nachhaltige Erholung setzen (Stopp: 26,00 Euro).
Mit Material von dpa-AFX