Die Baader Bank hat Covestro & Co nach einer hauseigenen Branchenkonferenz genauer unter die Lupe genommen. In den Gesprächen mit über 30 europäischen Chemieunternehmen hätten diese über Auftrags- und Nachfragerisiken sowie eine Abwertung der Lagerbestände, was ihn an die Finanzkrise 2008 erinnere, so Analyst Markus Mayer.
Er habe daher seine Schätzungen in einem vergleichbaren Maß wie damals gesenkt und daraus resultierend seine Kursziele für die meisten Branchentitel. Covestro, Evonik (mehr dazu lesen Sie hier), Fuchs, K+S und Lanxess seien aber zu stark gefallen, weshalb er sie hochgestuft habe. Generell dürften die Bewertungen schon die Talsohle erreicht haben, doch kaufen sollte man den Sektor frühestens in zwei Monaten oder eher erst im März oder April kommenden Jahres, rät der Experte. Die Covestro-Aktie hat er indes von "Add" auf "Buy" hochgestuft, das Kursziel von 42 auf 41 Euro leicht gesenkt.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für Covestro auf "Buy" mit einem Kursziel von 44 Euro belassen. Analystin Georgina Fraser beschäftigte sich in einer am Mittwoch vorliegenden Studie mit dem Einfluss der Energiepreise sowie höherer Kapitalkosten und sie wagte einen Ausblick auf das dritte Quartal des Kunststoffkonzerns. Eine starke Preisentwicklung beim Kunststoff-Vorprodukt TDI liege wohl eher an Versorgungsengpässen als einer verbesserten Nachfrage. Die Bewertung der Papiere sei aber anspruchslos.
DER AKTIONÄR hält die Aktie von Covestro auf dem aktuellen Niveau ebenfalls für unterbewertet. Mutige mit einem langen Atem können beim DAX-Titel auf eine nachhaltige Erholung setzen. Das Investment sollte mit einem Stopp bei 26,00 Euro abgesichert werden.
Mit Material von dpa-AFX