Der Kunststoffkonzern Covestro traut sich im schwierigen Konjunkturumfeld für 2023 keine konkrete Prognose zu. Das operative Ergebnis (Ebitda) dürfte im laufenden Jahr deutlich sinken, ebenso wie der freie operative Mittelzufluss, teilte der DAX-Konzern am Donnerstag mit. Analysten erwarten im Durchschnitt einen Rückgang des operativen Ergebnisses auf 1,2 Milliarden Euro.
Im Jahr 2022 hatte Covestro eine Nachfragezurückhaltung und hohe Energie- und Gaspreise zu spüren bekommen. Das operative Ergebnis fiel um etwa die Hälfte auf gut 1,6 Milliarden Euro. Unter dem Strich fiel wegen Wertberichtigungen latenter Steuerforderungen sowie Abschreibungen auf Anlagevermögen ein Verlust von 272 Millionen Euro an, was etwas weniger ist als im Januar auf Basis vorläufiger Resultate mitgeteilt. Eine Dividende wird Covestro für 2022 daher nicht zahlen.
Es ist keine Überraschung, dass das Marktumfeld für konjunkturabhängige Firmen wie Chemieproduzenten schwierig ist. Doch dies sollten bei Covestro auf dem aktuellen Kursniveau eigentlich weitgehend eingepreist sein. Die unkonkrete Prognose und die Aussetzung der Dividende dürfte heute aber dennoch für Abgabedruck sorgen. Mutige können weiterhin darauf spekulieren, dass die Weltwirtschaft in den kommenden Monaten angetrieben durch China wieder anspringen und sich die Erholung der Covestro-Aktie fortsetzen wird. Der Stopp kann bei 31,50 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX