Wie im Vorfeld bereits erwartet wurde, hat der Chemiekonzern Covestro für das dritte Quartal keine berauschenden Zahlen vorgelegt. Zudem wurde aufgrund der anhaltend schwierigen Marktbedingungen die Prognose für das Gesamtjahr noch ein weiteres Mal nach unten angepasst. Analysten zeigten sich davon aber nicht überrascht.
Der operative Gewinn (EBITDA) des Kunststoffspezialisten sank von Anfang Juli bis Ende September im Jahresvergleich um acht Prozent auf 277 Millionen Euro. Nachdem im dritten Quartal 2022 noch ein kleiner Nettogewinn von zwölf Millionen Euro verbucht worden war, verbuchte man nun einen Verlust von 31 Millionen Euro.
Der neue Finanzchef des DAX-Konzerns, Christian Baier, erklärte: "Der Ausblick für unsere Kernindustrien hat sich mit Ausnahme der Automobilindustrie für das Gesamtjahr weiter verschlechtert. Unsere Prognose haben wir demnach am unteren Ende der ausgegebenen Bandbreiten eingeengt." Das Unternehmen rechnet für 2023 nun mit einem EBITDA bei "einem Wert um 1,1 Milliarden Euro". Zu Jahresbeginn lag die Prognose noch bei 1,1 bis 1,6 Milliarden Euro, im Sommer wurde sie dann auf 1,1 bis 1,35 Milliarden Euro eingeengt.
Beim freien operativen Mittelzufluss aus dem Tagesgeschäft erwartet Covestro ein Volumen von 0 bis 200 Millionen Euro und bestätigte damit die im Sommer verringerte Schätzung. Für die CO2-Emissionen erwartet Covestro indes unverändert 4,2 bis und 4,8 Millionen Tonnen.
Die heutigen Zahlen und der vorsichtige Ausblick dürften angesichts der gerade für Chemiefirmen schwierigen Marktumfeldes kaum überraschen. Insgesamt schlägt sich der sehr zyklische DAX-Konzern sogar noch wirklich gut. Mit Spannung hoffen viele Marktteilnehmer heute natürlich auf ein kurzes Update zu den mittlerweile seit einigen Wochen laufenden Übernahme-Verhandlungen mit Adnoc. DER AKTIONÄR betrachtet das Chance-Risiko-Verhältnis dafür, dass es zu einem für alle Seiten zufriedenstellenden Deal kommt, für gut. Dementsprechend bleibt die Aktie attraktiv. Der Stoppkurs sollte bei 40,00 Euro belassen werden.